China stoppt unsichere Glassteige und -brücken

Viele Touristenattraktionen in China haben ihre Glassteige und -brücken wieder geschlossen. Diese wurden meistens in Eile gebaut, um abenteuerlustige Touristen anzulocken. Dabei wurden allerdings keine ausreichenden Maßnahmen für die Sicherheit und das Management getroffen, berichtete der Nachrichtendienst Jiemian News. Durch einen Mangel an nationalen Standards und einer entsprechenden Aufsicht über solche Einrichtungen war die Provinz Hebei die erste, welche regionale Anforderungen bezüglich der Baumaterialien, dem Design und der Anzahl der Besucher aufgestellt hat. Die Provinz hat in den vergangenen 18 Monaten 32 Glasbrücken und Gehwege in 24 landschaftlich reizvollen Gegenden geschlossen.

In der südchinesischen Provinz Guangdong verlangten die Behörden Änderungen bei ähnlichen Glaseinrichtungen bei sechs Tourismus-Attraktionen auf dem Niveau 4A, dem zweithöchsten Level im chinesischen Tourismus-Bewertungssystem. China hat nun ungefähr 2.300 Glasbrücken und eine unbestimmte Anzahl an Glassteigen oder Rutschen. In vielen Regionen haben die Einrichtungen Sicherheitsprobleme, welche manchmal auch zu Unfällen mit Todesfolge geführt haben. Im Jahr 2016 wurde ein Tourist von fallenden Steinen verletzt, als er über einen Glassteig in Zhangjiajie in der zentralchinesischen Provinz Hunan ging. Im Jahr 2017 starb ein Tourist bei einem Unfall auf einer Glasrutsche im Landschaftsgebiet Mulan Shengtian in der Provinz Hubei. Ein anderer Vorfall ereignete sich im Landschaftsgebiet Foziling im Bezirk Pingnan in Guangxi, der Autonomen Region der Zhuang. Dabei wurde ein Tourist getötet, sechs weitere wurden verletzt.

Long Tao arbeitet für eine Investitionsgruppe, die sich auf das Gebiet der Sightseeing-Projekte spezialisiert hat. Er sagte, Glasbrücken wären zuerst eine Innovation für Tourismusattraktionen gewesen. Sie wurden gebaut, um die Attraktivität zu steigern, doch sie haben viel von ihrer Anziehungskraft verloren, nachdem rasch viele ähnliche Projekte gebaut wurden. Er sagte, dass die Regierung die Regulierung über solche Einrichtungen verstärken müsse.