Chinas Staatspräsident Xi Jinping und sein indischer Kollege Narendra Modi treffen am Freitag in Indien zu einem Gipfeltreffen zusammen. Die Verbesserung der bilateralen Beziehungen steht oben auf der Agenda.
Chinas Staatspräsident Xi Jinping und der indische Ministerpräsident Narendra Modi treffen am Freitag in der Küstenstadt Chennai zusammen, um die bilateralen Beziehungen zu stabilisieren. Zuletzt trafen sich beide Staatsoberhäupter vergangenes Jahr im chinesischen Wuhan. Xi war zuletzt im September 2014 in Indien.
Analysten in beiden Ländern erwarten, dass auf dem diesjährigen Gipfel eine Reihe von Themen erörtert werden darunter drängende Themen ebenso wie Routineangelegenheiten. Chinesische Experten hoben die „strategische Zusammenarbeit“ hervor, um die bilateralen Beziehungen auf die nächste Ebene zu heben.
„Während diesem Gipfel werden die Staats- und Regierungschefs die bilateralen Beziehungen wahrscheinlich eher aus einer strategischen Perspektive und ihrer Bedeutung für China und Indien, aber auch für die ganze Welt betrachten“, sagte Li Li, Professorin am Institut für Internationale Beziehungen der Tsinghua-Universität.
„Wenn wir die Beziehungen zwischen China und Indien betrachten, finden wir einige strukturelle Widersprüche“, fügte sie hinzu und nannte die Grenzfrage.
Li, die auf chinesisch-indische Beziehungen spezialisiert ist, sagte, der in Wuhan erzielte Konsens konzentriere sich mehr auf die Zusammenarbeit sowie auf ein besseres Management der Grenzproblematik.
Das Format für das diesjährige Gipfeltreffen wird wahrscheinlich dem ersten ähnlich sein, mit persönlichen Interaktionen zwischen Xi und Modi und ohne Zeremonien oder der Abgabe von Erklärungen, die normalerweise mit hochrangigen offiziellen Regierungssitzungen verbunden sind. Li sagte, sie erwarte, dass die Gespräche frei und umfassend geführt würden.
Am Mittwoch erklärte das indische Außenministerium, der Chennai-Gipfel biete den beiden Staats- und Regierungschefs die Gelegenheit, ihre Diskussionen über übergreifende Fragen von bilateraler, regionaler und globaler Bedeutung fortzusetzen.
Wirtschaftlicher und kultureller Austausch gewinnen an Bedeutung
Das Handelsvolumen zwischen China und Indien wird bald 100 Milliarden US-Dollar erreichen. Der kulturelle Austausch hat zugenommen. Chinesische Unternehmen dominieren Indiens Mobilfunkmarkt, immer mehr Inder arbeiten in China in verschiedenen Sektoren, einschließlich staatlicher wissenschaftlicher Institutionen. Beide Länder sprechen sogar davon, globale Entwicklungsprobleme gemeinsam anzugehen.
Die chinesisch-indischen Beziehungen sind jedoch komplex. Durch bilaterale Treffen auf hoher Ebene könnte ein Mechanismus geschaffen werden, bei dem die Beziehung weniger Überraschungen biete, so Einar Tangen, ein Kommentator in Beijing zu chinesischen wirtschaftlichen und politischen Angelegenheiten.
Er rechnet mit wirtschaftlichen Gesprächsthemen und schlug vor, regionale Projektideen wie den Eisenbahnkorridor China-Nepal-Indien auf dem Gipfel zu erörtern.
Srikanth Kondapalli, Professor für Chinesische Studien an der Jawaharlal Nehru Universität in Neu-Delhi, sagte, dass Indien das Problem des Handelsungleichgewichts ansprechen werde und dass das Defizit Auswirkungen auf die Staatsausgaben in Indien habe.
Informationstechnologie sei ein Bereich, der Raum für Synergien biete, so Tangen. „Es ist etwas, worüber Xi und Modi sprechen könnten.“ China sei nicht nur führend in der Entwicklung von Technologie, sondern setzte auch die Agenda. „Indien verfügt über die technische Macht, um China sowohl bei der Hardware als auch bei der Software zu helfen.“ Dies könnte der indischen Technologieindustrie neues Leben einhauchen und Arbeitsplätze schaffen, sagte Tangen. Doch um Geschäfte zu machen, müsse Indien mehr tun, um sich mit China vertraut zu machen, dazu gehörten die Kultur, die Politik und das Recht.
Long Xingchun, Professor für Indienstudien an der China West Normal University in Nanchong, erwartet, dass die Grenzfrage, die gegenseitige Vernetzung und die regionale Zusammenarbeit zu den Themen des Gipfels gehören.
Von westlichen Analysten wurde die Widerstandsfähigkeit der chinesisch-indischen Beziehungen infrage gestellt und Zweifel an der globalen Sicherheitskooperation geäußert.
China wirbt in Indien für mehr Kooperation
Zhang Guihong, Direktor des Zentrums für UN-Studien an der Fudan-Universität in Shanghai, sagte, solange territoriale Streitigkeiten ungeklärt bleiben, werde immer Misstrauen bestehen. Doch sei es wichtig, zu verhindern, dass die Streitigkeiten zu Konflikten eskalieren. „Um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, müssen wir bilateral unsere Wirtschaftsbeziehungen stärken, den Kontakt zwischen den Menschen fördern und unsere Zusammenarbeit in Südost-, Mittel- und Südasienfragen auf regionaler Ebene vertiefen und gemeinsam eine asiatische Gemeinschaft mit gemeinsamer Zukunft für die Menschheit aufbauen“, sagte Zhang.
China leiste unter den fünf ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen den größten Beitrag zur Friedenssicherung. China und Indien hätten als große Entwicklungsländer ähnliche Ziele, darunter die Bekämpfung der Armut und saubere Luft, doch müssten sie mehr tun, um die Bemühungen der Vereinten Nationen zu globalen Themen wie dem Klimawandel zu koordinieren, äußerte er.
„Ich sehe bei den Vereinten Nationen keine substanzielle Koordinierung in dieser Frage (Klimawandel), aber es gibt eine gewisse Koordinierung durch BRICS und G77“, sagte Zhang. BRICS bezieht sich auf die Ländergruppe Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, während die 77-köpfige Gruppe der Vereinten Nationen ein Zusammenschluss von 77 Staaten ist, der mittlerweile 134 Entwicklungsländer umfasst.
Lu Yang, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für BRI-Studien an der Tsinghua-Universität, sagte, China und Indien hätten unterschiedliche Vorstellungen über die Seidenstraßeninitiative, aber dies sollte ihre praktische Zusammenarbeit bei bestimmten Projekten nicht beeinträchtigen. Die Asian Infrastrukturentwicklungsbank (AIIB) sei ein gutes Beispiel für eine solche Zusammenarbeit. chinesisch-indischen Beziehungen sind seit Langem vom Pragmatismus geleitet. Li von der Tsinghua-Universität, der auch stellvertretender Generalsekretär des Weltfriedensforums ist, einem von der chinesischen Regierung unterstützten diplomatischen Thinktank, sagte: „Entwicklungszusammenarbeit ist pragmatisch, aber das heißt nicht, dass wir keine strategischen Ziele verfolgen wollen. Wir müssen unsere Beziehungen aus strategischer Sicht mit bilateralen, regionalen und globalen Dimensionen definieren. Ähnlich wie in Frankreich und Deutschland in Europa sollten China und Indien die Führung beim Multilateralismus in Asien übernehmen.“ Er fügte hinzu, dass die Zusammenarbeit in regionalen und globalen Angelegenheiten zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens beitragen werde.
In den 1950er Jahren baute China sein politisches und wirtschaftliches System auf. Dabei wurde der Arbeitsschwerpunkt auf den wirtschaftlichen Aufbau gelegt.
Mit seinen lediglich 33 Jahren gehört Christopher Rüping bereits zu den gefeiertsten deutschen Theaterregisseuren. Schon dreimal wurde eines seiner Stücke zu dem renommierten Berliner Theatertreffen eingeladen. Nun führte ihn seine Inszenierung von Brechts „Trommeln in der Nacht“ der Münchner Kammerspiele bis in die chinesische Hauptstadt Beijing. People’s Daily Online traf den künftigen Hausregisseur des Züricher Schauspielhauses zum Interview.
Ich überlege, was ich diesmal unternehmen kann hier in Beijing. Schön wäre es ja, mal aus der Stadt rauszukommen und das Umfeld etwas näher zu erkunden. Ein bisschen frische Luft, Natur und etwas Bewegung und ein paar neue Leute kennenzulernen wäre natürlich auch schön.Durch Zufall stoße ich im Internet auf die „Beijing Hikers“, ein Anbieter für Wandertouren rund um Beijing und in China.