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Die bekanntesten Malermeister Chinas

(CRI)

Dienstag, 16. Juli 2019

  

Die Chinesische Malerei entstand vor 5000 - 6000 Jahren. Die frühe Chinesische Malerei lässt sich den Motiven nach in mehrere Typen einteilen, wie die Porträtmalerei, die den Menschen als Hauptmotiv abbildete, die Landschaftsmalerei und die Blumen- und Vogelmalerei. Um das 17. Jahrhundert wurde die Europäische Malerei in China eingeführt. Um sie von der Chinesischen Malerei zu unterscheiden, wurde sie als „Xiyang Hua" (Malerei aus dem Westen) und die Chinesische Malerei als „Zhongguo Hua" bezeichnet. Die Bezeichnung macht deutlich, dass die Chinesische Malerei anfangs als Gegenstück zur Europäischen Malerei gesehen wurde.

Die Chinesische Malerei ist die Hauptströmung der orientalischen Malkunst. Sie bildet ein abgeschlossenes System auf dem Gebiet der bildenden Kunst der Welt. Sowohl im Inhalt als auch in der Form und der Darstellungsmethode unterscheidet sie sich stark von der europäischen Malerei. Die Werkzeuge der chinesischen Maler sind Papier, Pinsel, Tusche und Tuschstein, die als die „vier Schätze der Studierstube" bekannt sind.

Chinesische Maler verlassen sich beim Malen nicht auf Farbe, Perspektive und Proportion. Sie benutzen hauptsächlich Linien und Punkte, um die Beschaffenheit des Objekts, dessen dynamischen oder statischen Zustand und die Räumlichkeit darzustellen. Das ist eine grundlegende Besonderheit der Chinesischen Malerei in der Ausdruckstechnik. In den Augen der chinesischen Maler sind die Linien am wichtigsten, die Anwendung der Farben muss den Linien untergeordnet sein.

Wu Changshuo (1844 - 1927) wurde in eine Gelehrtenfamilie in Anji, Provinz Zhejiang, geboren. Als Kind lernte er bei seinem Vater und besuchte später eine private Einklassenschule. In seiner Jugend hatte er großes Interesse für die Siegelschnitzerei. Als er etwa 20 Jahre alt war, verließ er seine Heimat und zog nach Hangzhou, Suzhou und Shanghai, wo er Poesie und Kalligraphie lernte. Er freundete sich mit Malern, Dichtern und Sammlern an. In dieser Periode hatte er die Gelegenheit, originale Werke von berühmten Kalligraphen und Malern zu studieren und sie als Übung nachzuzeichnen. Dies erweiterte seinen Horizont und erhöhte sein künstlerisches Niveau. Als er etwa 30 Jahre alt war, wuchs sein Interesse für die Malerei und er lernte bei Ren Bonian das Malen. 1913 gründete er mit einigen Freunden in Hangzhou das Xiling-Studio für Siegelschnitzerei. Er wurde zum ersten Präsidenten des Studios gewählt. Wu Changshuo beschäftigte sich das ganze Leben hindurch mit Kalligraphie, Malerei und Poesie und hinterließ eine große Anzahl an Werken. Außerdem half er bereitwillig jungen Malern, ihre Maltechnik zu verbessern. Seine Lieblingsschüler, darunter Chen Shizeng, Qi Baishi, Wang Zhen, Pan Tianshou, Chen Banding, Wang Geyi und Sha Menghai, wurden später alle berühmte Maler. Blumen sind ein wichtiges Motiv in Wus Bildern. Da er ziemlich spät begann, Malerei zu studieren, war er erst im Alter von 40 Jahren willig, anderen seine Bilder zu zeigen. Er lernte die Maltechnik von Ren Bonian, Zhao Zhiqian, Xu Wei, Ba Da Shan Ren und den „Acht Sonderlingen von Yangzhou". Auf dieser Grundlage entwickelte er seinen eigenen Stil. Er verwendete in seinen Werken die Kalligraphietechnik. Jedes seiner Werke kann als ein komplettes Kunstwerk mit mehreren Elementen betrachtet werden: Es beinhaltet stets ein Bild, daneben ein Gedicht, das er selbst verfasste und kalligraphierte, und den Abdruck eines selbst geschnitzten Siegels. All das machte Wu Changshuo zu einem Star in den chinesischen Künstlerkreisen Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Qi Baishi (1864 - 1957) wurde in eine arme Familie in Xiangtan, Provinz Hunan, geboren. Im Alter von 15 Jahren ging er zu einem Zimmermann in die Lehre. Er lernte zuerst Tischlerei, dann Holzschnitzerei. Im Alter von 20 Jahren lieh er ein Buch über die Malkunst aus und begann, sich das Malen beizubringen. Anfangs malte er Frauenbildnisse. Später lernte er einige Gelehrte kennen und begann, Siegelschnitzerei und Poesie zu lernen. Dadurch verbesserte er sein künstlerisches Können. In seinen 40ern verließ er seine Heimat und reiste nach Hubei, Shaanxi, Hebei, Jiangxi, Guangdong und Guangxi. Seine Reisen ermöglichten es ihm, seinen Horizont zu erweitern, Maler und Gelehrte kennenzulernen und seinen künstlerischen Geschmack zu verfeinern. 1917 kam er zum zweiten Mal nach Beijing und ließ sich dort nieder. In dieser alten Stadt begann er seine Karriere als professioneller Maler, bis er 40 Jahre später starb. In seinem hohen Alter erfreute er sich großer Berühmtheit: 1953 wurde er zum ersten Präsidenten der Chinesischen Künstlervereinigung und zu einem Abgeordneten des Nationalen Volkskongress gewählt, und 1955 wurde er mit dem Internationalen Friedenspreis ausgezeichnet. Qi Baishi wurde von einem Tischler zu einem großen Maler. Er hinterließ in seinen Bildern zwar viele Spuren der Gelehrten-Malerei, wie die Kombination von Zeichnung, Dichtung, Kalligraphie und Siegelschnitzerei, aber er erzielte hinsichtlich der Thematik und Maltechnik neue Durchbrüche. Er malte beispielsweise oft ländliche Szenerien, Ackergeräte, Gemüse, Obst und Insekten. Seine Bilder mit menschlichen Figuren als Hauptmotiv sind ungekünstelt und haben die Anziehungskraft von volkstümlichen Kunstwerken. In diesem Sinne besteht ein gewisser Unterschied zwischen Qi Baishis Werken und den traditionellen Gelehrten-Gemälden. Qis Bilder sind im Xieyi-Stil gemalt und zeichnen sich durch kühne Pinselführung, eine einfache Struktur, besondere Bildinhalte und die etwas kindisch wirkenden Gestalten aus. Viele seiner Bilder sind humorvoll. Qi war besonders gut im Zeichnen von Krabben. Unter Ausnutzung verschiedener Farbtöne der Tusche malte er die Krabben so lebensecht, als ob sie wirklich im Wasser schwämmen. Außerdem malte er gerne andere kleine Tiere wie Küken, Kaulquappen, Libellen und Krebse und Pflanzen wie Lotosblumen, Flaschenkürbisse, Zwergbananen und Päonien. In seinen mit ein paar Pinselstrichen gemalten Bildern nahmen seine hervorragenden Fertigkeiten, sein Geschmack und sein Schönheitssinn konkrete Gestalt an.

Nach Beginn des 20. Jahrhunderts traten die chinesischen Malerkreise in eine neue Periode ein, in der „hundert Blumen blühten". Während einige Maler die Tradition pflegten und weiterentwickelten, ließen sich andere Maler von vielen verschiedenen Quellen inspirieren und suchten nach neuen Wegen.

Xu Beihong (1895 - 1953) war schon zu seinen Lebzeiten einer der berühmtesten Maler Chinas. Er war ein Maler, der die europäische Maltechnik erfolgreich auf die Chinesische Malerei anwandte. Xu wurde in Yixing, Provinz Jiangsu, geboren. Schon im Kindesalter malte Xu Beihong die Bilder aus dem Buch „Jieziyuan-Bildersammlung" ab und bewunderte die Maltechnik von Ren Bonian sehr. 1919 fuhr er nach Frankreich, wo er an der Pariser Nationalen Akademie für Bildende Kunst die westliche Malerei studierte. Später reiste er nach Deutschland, Belgien, in die Schweiz und nach Italien, um die westliche Kunst zu erforschen. Nach seiner Rückkehr nach China 1928 arbeitete Xu als Professor an der Kunstfakultät der Zentralen Universität Nanking und später als Direktor des Kunstinstituts der Peking-Universität. Auf seine Einladung begann auch Qi Baishi als Professor an diesem Institut zu lehren. Die 1930er Jahre waren eine fruchtbare Periode für Xu Beihong. In dieser Periode schuf er viele Ölgemälde und Gemälde im chinesischen Stil wie „Tian Heng und fünfhundert Rebellen", „Jiu Fanggao" und „Frühlingsregen über dem Lijiang-Fluß", die einen großen Einfluss auf die Malerkreise hatten. Nach der Gründung der Volksrepublik China wurde er zum ersten Direktor der Zentralen Akademie für Bildende Kunst. Xu Beihong legte Wert auf die Reform der traditionellen Chinesischen Malerei. Er war besonders bekannt für seine Bilder von starken, galoppierenden Pferden. Sie werden als typische Kunstwerke, die die traditionelle chinesische mit der westlichen Maltechnik verbinden, betrachtet.

Han Meilin wurde im Jahr 1936 in der Stadt Jinan, Provinz Shandong, geboren. Er ist einer der bekanntesten lebenden Künstler in China. Bekannt ist Han Meilin für die von ihm geschaffenen Maskottchen „Fuwa" (Friendliness) der Olympischen Sommerspiele in Beijing im Jahr 2008 und für seine Logos, die er für viele der wichtigsten Unternehmen Chinas entwickelt hat, darunter das Logo der Fluggesellschaft Air China. Er gestaltete auch mehrere in China sehr berühmte Briefmarken. Seit dem Jahr 2011 ist Han Professor an der Tsinghua-Universität. Im Jahr 2015 wurde er zum „Künstler für den Frieden der UNESCO ernannt. In seinen Werken verbindet Han ursprüngliche Elemente mit modernen Kunstformen.

 

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