Ehemaliger Zentralbankgouverneur: China hat noch Raum für weitere Öffnung der Finanzindustrie

Laut Zhou Xiaochuan, ehemaliger Gouverneur der Chinesischen Volksbank, habe sich Chinas Finanzindustrie aus historischen Gründen nicht auf einer höheren Ebene geöffnet.

Auf dem Boao Forum 2019 sagte Zhou, der ebenfalls stellvertretender Vorsitzender des Forums ist, dass die Öffnung der chinesischen Finanzindustrie bereits Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre begonnen hatte, als viele ausländische Finanzinstitute Niederlassungen im Land eröffneten.

Nach der asiatischen Finanzkrise in den späten 1990er Jahren habe es jedoch Bedenken hinsichtlich der möglichen finanziellen Risiken in China bei einer weiteren Öffnung gegeben, so Zhou, der im März 2018 als Gouverneur der Chinesischen Volksbank zurückgetreten war.

Es gebe noch viel Raum für Verbesserungen, insbesondere beim Marktzugang für Finanzinstitute, fügte er hinzu.

Zhou hob auch hervor, dass die Öffnung der Finanzindustrie weder Turbulenzen im heimischen Finanzsektor verursachen noch das Überleben einheimischer Institutionen erschweren werde.

Die Präsenz ausländischer Geschäftsbanken, Versicherungsgesellschaften, Investmentbanken und Wertpapierfirmen in China werde aufgrund ihres geringen Anteils am Gesamtmarkt nicht zu Problemen führen.

Der ehemalige Zentralbankgouverneur wies darauf hin, dass Chinas Finanzmarkt jetzt groß genug sei, um eine schnellere Expansion inländischer Finanzinstitute im Ausland zu ermöglichen.