China und Italien bereiten sich bereits im September auf den weltweit dritten interkontinentalen Quantenkommunikationstest vor. Dieser erlaubt Wissenschaftlern ein besseres Verständnis der Anwendungen dieser hackersicheren Technologie über große Entfernungen im Weltraum.

Pan Jianwei ist leitender Wissenschaftler für Chinas Quantenwissenschaftssatelliten. Dieser trägt den Spitznamen "Micius". Pan berichtete die Neuigkeit am Montag am Rande der 8. Internationalen Konferenz für Quantenkryptographie in Shanghai.

Der Test wird unter Verwendung mehrerer Bodenstationen in China und Italiens Raumgeodäsiezentrum in Matera durchgeführt werden. Er überspannt eine Entfernung von mehr als 8000 Kilometern.

"Wir hatten im letzten Jahr eine erfolgreiche Quantenkommunikation mit Österreich. Anfang dieses Jahres hatten wir eine Kommunikation mit Teneriffa auf den Kanarischen Inseln vor der Küste Nordwestafrikas", sagte Pan. "Die nächste wird im September oder Oktober mit Italien sein."

"Wir sind offen, mit Teams in anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Wir sind bereit, unsere Erfahrungen in Quantenkommunikation zu teilen", sagte er. Er fügte hinzu, eine Zusammenarbeit mit Japan und den Vereinigten Staaten sei im Gespräch.

Der Test der interkontinentalen Kommunikation zwischen China und Italien wird über Micius geleitet. Er ist der weltweit erste und einzige einsatzfähige Quantenkommunikationssatellit. Er erlaubt das Senden und Empfangen von Quantenschlüsseln und verschlüsselten Nachrichten.

Micius sei im August 2016 gestartet worden. Er habe eine Einsatzdauer von zwei Jahren, funktioniere aber noch immer gut, sagten Projektfachleute.

Paolo Villoresi ist italienischer Professor für Physik an der Universität Padua. Er bestätigte die Zusammenarbeit. Er sagte, der Test werde Wissenschaftlern helfen, besser zu verstehen, wie Quantenkommunikation im Weltraum funktioniert.

"Bevor China Micius gestartet hat, hatten wir keine aktive Signalquelle für unsere Experimente im Weltraum", sagte er.

Im Juli sind zwei chinesische Wissenschaftler von Pans Team nach Italien gereist. Sie haben ihren Kollegen geholfen, Micius zu verfolgen und seine Parameter für den bevorstehenden Test kennenzulernen.

"Wir freuen uns wirklich auf die Zusammenarbeit und das Sammeln interessanter Ergebnisse", fügte Villoresi hinzu.