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Das Autismus-Café wird von Angeboten überflutet

(German.people.cn)
Donnerstag, 17. Mai 2018
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Eine gemeinnützige Organisation in Shanghai gründete ein Trainings-Café, das autistische Jugendliche in der Interaktion mit anderen unterwies. Das Café erhielt mehr als 500 Angebote verschiedener Standorte, die sich bereit erklärten, nach der Schließung des Cafés in diesem Monat, das Projekt zu beherbergen.

Die gemeinnützige Organisation Shanghai Angels Salon, die vor ungefähr einem Jahrzehnt begann aktiv zu werden, unterstützt junge Leute mit Autismus und ihre Familien durch Hilfsprogramme, Musik-Therapie und andere Aktivitäten.

Am 02. April, dem World Autism Awareness Day, eröffnete die Organisation das Trainingsprogramm in dem Café, genannt A-Coffee. Die Räumlichkeiten des Cafés gehören zu einem Gesellschaftsgrundstück des zentralgelegenen Jing'an Parks und wurde von insgesamt acht autistischen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahre geführt.

Freiwillige stellen sich als Gäste zur Verfügung, während die „Angestellten" die Bestellungen aufnahmen, Kaffee zubereiteten und versuchten jegliche Probleme zu meistern, die zur Prüfung der Interaktionsfähigkeiten der Jugendlichen entworfen worden waren.

„Wir haben ihnen eine kleine Umgebung geschaffen, wo sie mit verschiedenen Leuten kommunizieren können und lernen, Probleme selbstständig zu lösen. Sie sollen eines Tages dazu in der Lage sein, sich unabhängig von anderen in der realen Gesellschaft bewegen zu können", erklärt Cao Xiaoxia, der Kopf von Shanghai Angels Salon.

„Einige der Jugendlichen dachten es handele sich um einen richtigen Arbeitsplatz und waren sehr gespannt auf die Arbeit im Café", berichtet Zhang, deren 18-jähriger Sohn ebenfalls an dem Projekt teilnahm. Um die Privatsphäre ihrer Familie zu schützen bat sie darum, nicht ihren vollen Namen anzugeben.

Zhang fügt hinzu, dass ihr Sohn sich inzwischen sehr für die Kaffeezubereitung interessiert und sogar zu Hause - nachdem sie ihm eine Kaffeemaschine gekauft hat – fleißig am üben ist.

„Ich hatte gehofft, dass das Café ein magischer Ort für mein Kind würde. Ein Ort, wo mein Sohn die Möglichkeit bekäme, alltägliche soziale Kommunikation zu erlernen, um anschließend in die Gesellschaft integriert zu werden und auf eigenen Beinen zu stehen.“

Doch am 6. Mai erschien eine Mitteilung an der Eingangstür des Cafés, die besagte, dass das Café aufgrund von Mietschwierigkeiten schließen müsse. Der Shanghai Morning Post zufolge wurden der gemeinnützigen Organisation die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt, doch der Eigentümer hatte angenommen, dass es sich hierbei nur um ein kurzfristiges Projekt handelte und beendete daher den Mietvertrag.

Nach der Nachricht über die Schließung des Cafés, sagt Cao, dass sie und ihr Team mit Anrufen bombardiert wurden. Es waren alles Leute die anboten, das Projekt zu beherbergen. Dies schloss Räumlichkeiten wie Restaurants, Cafés und auch Gesellschaftsorte wie das Kulturzentrum im Bezirk Jing'an mit ein.

Am Montag verkündete eines der Mitglieder von Shanghai Angels Salon, dass sich die Organisation an einem neuen Ort niedergelassen habe, diesen jedoch noch nicht preis geben wolle, da der diesbezügliche Mietvertrag noch nicht unterschrieben worden sei.

Die Informantin sagte zudem, dass sie darauf hoffe, dass der Ort sich im Geschäftszentrum der Stadt befände, sodass die autistischen Jugendlichen mehr Gelegenheit dazu bekämen, mit jungen Werktätigen in Kontakt zu treten, um somit eventuell auch mehr Büroangestellte in das Café zu locken.

In China leben mehr als 10 Millionen Kinder und Jugendliche mit Autismus und viele von ihnen sind laut XU Xiu, einer führenden Expertin für Autismus eines Kinderkrankenhauses der Universität Fudan, von ihren Eltern abhängig. 

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