Wang Zhongmei, 36, leitet ein Team, das vor allem aus Schweißerinnen besteht, die insbesondere mit dem Bau und der Reparatur entscheidender Strukturen und Konstruktionen innerhalb Chinas zu tun haben. ［Foto für China Daily］

In den 1940ern hatten die Vereinigten Staaten ihre „Rosie die Nieterin". Nun hat China eine moderne Version seiner eigenen weiblichen Arbeitsheldin, „Wang die Schweißerin" (aus dem Englischen: Wang the Welder).

Ein Team aus 18 Schweißern leitend, von denen die meisten Frauen sind, widmet Wang Zhongmei, 36, sich ganz der häufig aufreibenden und gefährlichen Arbeit, eine, die sie von ihrem Vater erlernt hat, einem fähigen eigenständigen Schweißer.

„Mein Vater beeinflusste und inspirierte mich seit meiner Kindheit und mir gefiel die Arbeit als Schweißer," so Wang.

Schweißen ist eine Arbeit, die sowohl Köpfchen als auch Muskelkraft und einen klaren konzentrierten Geist erfordert.

Wangs Arbeitsuniform besteht aus extra feuerabweisender Kleidung und einer klobigen Schutzbrille, die sie trägt, während sie mit einem weißleuchtenden heißen Schweißbrenner Metall mit Metall verbindet.

Die physischen Ansprüche des Berufes bedeuten, dass Frauen noch mehr hinterher sein müssen, um mit ihren Kollegen in einem typischerweise von Männern dominierten Gebiet, mitzuhalten.

Nach ihrem Bildungsabschluss an einer Fachhochschule in der Provinz Jiangxi im Jahr 2001, trat Wang der China Railway Jiujiang Bridge Engineering Co als Amateur-Schweißerin bei.

Ihr erster Tag in dem Beruf blieb ihr besonders in Erinnerung. Als ich den ersten Tag beendet hatte, waren meine Augen stark geschwollen durch die Hitze und das Licht und ich habe gefühlt, wie sich meine Gesichtshaut pellte, erinnert sich Wang.

Sie sagt, dass sie sich während dieser Zeit vor dem möglichen Risiko einer lebenslangen Verunstaltung fürchtete und ihr Vater riet ihr sogar, zu kündigen. Doch sie gab nicht auf und wurde letztendlich die vorstehende Schweißerin des Unternehmens.

„In meinen Augen ist das Schweißen wie das Leben einer Brücke, Besonders entlang der Schweißlinie ist jede neue Lötstelle genauso wichtig wie jede andere, so Wang. Wenn ich den Schweißbrenner benutze, ist es als würde ich Stoffe zusammennähen und es ist als ob ich Kunst schaffen würde. "

Wang weiß tatsächlich einiges über Brücken.

2005 half sie dabei, einige der technischen Schwierigkeiten bei der Verbindung der Teile einer der höchsten Brücken der Welt zu überwinden, der Sidu River Bridge in der Provinz Hubei.

Für die kleineren Abstände zwischen den Platten werden geübtere Schweißer-Fähigkeiten benötigt, denn die geringste Unstimmigkeit könnte die Stabilität der gesamten Struktur bedrohen.

Durch ihre Erfahrungen war es Wang möglich, ihre eigenen einzigartigen und innovativen Schweißer-Methoden zu entwickeln. Beispielsweise entdeckte sie eine neue Technik, die es ihr ermöglicht, mit nur einem Schnitt durch dicke Eisenplatten zu schneiden.

Dieser neue Prozess wurde sogar nach ihr benannt und brachte der Schweißer-Industrie immense Vorteile.

„Natürlich gefällt es mir, mich ab und zu auch einmal fein zu machen und mich wie eine Dame zu verhalten. Gegen Ende des Tages beschäftige ich mich allerdings mehr mit meiner Arbeitseinstellung und meinem Fähigkeitsniveau, damit die Brücken, an denen wir bauen, so sicher wie möglich sind," erklärt Wang.

Dank ihrer Arbeit an insgesamt 17 innovativen Projekten, hat Wang dazu beigetragen, den nationalen Standard für Schweißer zu festigen und sogar zu heben.

„Ich hoffe, dass mein handwerkliches Schaffen Arbeitern an vorderster Front dazu inspiriert, sich noch stärker der Voranbringung fortschrittlicherer Fertigungstechniken zu verschreiben", so Wang.