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Pilz aus der traditionellen chinesischen Medizin kann Krebs bekämpfen

(German.people.cn)
Dienstag, 24. Oktober 2017
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Chinesische Wissenschaftler haben Beweise für die krebsbekämpfenden Eigenschaften eines Pilzes entdeckt. Er wird häufig in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet und ist in der Öffentlichkeit aufgrund seiner Heilkräfte sehr populär.

Die Wissenschaftler fanden in der sogenannten Puppenkernkeule (ein Pilz aus der Gattung der Schlauchpilze) eine Wechselwirkung zwischen zwei Verbindungen gegen Krebs.

Die erste Verbindung, Cordycepin, wurde 1950 in der Puppenkernkeule entdeckt, aber die Wirkung blieb unbekannt. Die zweite Verbindung, Pentostatin, wurde zuerst durch ein Bakterium identifiziert und in den 1990er Jahren als kommerzielles Medikament zur Behandlung von Leukämie und anderen Krebserkrankungen entwickelt.

„Wir haben zum ersten Mal den Biosynthese-Mechanismus von Cordycpin im Pilz entschlüsselt und entdeckten während der Forschungen unerwartet das Pentostatin“, sagte Wang Chengshu, Leiter des Forschungsteams am Institut für Pflanzenphysiologie und Ökologie, einer Zweigstelle des Shanghaier Instituts für Biowissenschaften der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

„Diese beiden Verbindungen koexistieren in Pilzzellen in Form eines Protektors und Protegés – das heißt, Cordycepin wird mit der verbundenen Produktion von Pentostatin synthetisiert, um die Stabilität von Ersterem zu schützen“, sagte er.

Die Forschungen zeigten zudem, dass der Pilz einen Entgiftungsprozess auslöst, wenn das Cordycepin im Körper ein übermäßig hohes Niveau erreicht, das giftig sein kann. „Das warnt uns davor, dass die übermäßige Einnahme des Pilzes möglicherweise nicht gesund ist“, fuhr Wang fort.

Ein Artikel über die Ergebnisse des Teams nach fast acht Jahren Forschungszeit wurde am Donnerstag auf der Internetseite der internationalen Fachzeitschrift „Cell Chemical Biology“ veröffentlicht.

Die Puppenkernkeule, ein leuchtend oranger Pilz, der als frische Ergänzung für Suppen und Eintöpfe verkauft wird, stellt eine wesentlich günstigere Alternative zum Raupenpilz dar. „Wir haben in der Forschung allerdings bewiesen, dass keine der beiden Verbindungen im Raupenpilz vorkommt“, sagte Wang.

In China ist die Puppenkernkeule aufgrund des Glaubens an ihre immun- und energiestärkenden Eigenschaften beliebt. Ihre Verwendung bei medizinischen Behandlungen kann bis auf das Kompendium der Materia medica zurückdatiert werden, ein Buch, dass auf die Enzyklopädie der traditionellen chinesischen Medizin aus der Ming-Dynastie (1368-1644) zurückgreift.

„Es gab langwierige Diskussionen, inwieweit solche Pilze nun antibakteriell oder krebsbekämpfend sind und die Menschen verwenden sie in den meisten Fällen aufgrund ihrer Erfahrungen. Es ist ein großer Fortschritt, dass unser Team wissenschaftlich bewiesen hat, dass die Puppenkernkeule tatsächlich solche Eigenschaften besitzt“, sagte Guo Jinhua, Parteichef des Instituts.

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