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45 Jahre chinesisch-deutsche Beziehungen: Rückblick und Aussichten (2)

(CRI)
Mittwoch, 11. Oktober 2017
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Es sollte verdeutlicht werden, dass die chinesisch-deutschen Beziehungen die Dynamik ihrer stabilen und aktiven Entwicklung der komplizierten und sich stets verändernden internationalen Situation sowie den zunehmenden unsicheren Faktoren zum Trotz erhalten konnten. Dabei sind einige Eigenheiten erkennbar: Erstens fallen die häufigen Besuche ranghoher Persönlichkeiten auf. Sie zeigen, dass sich beide Seiten gegenseitig große Bedeutung beimessen. Zweitens liegt die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel, die als tragende Säule der bilateralen Beziehungen gilt, innerhalb der Beziehungen zwischen China und Europa nach wie vor weit vorne. Deutschland ist seit Jahren der größte Handelspartner Chinas und im Jahr 2016 ist China erstmals zum größten Handelspartner Deutschlands geworden. Das dritte Merkmal ist der erfolgreiche Austausch und die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik, Kultur, Bildung und Tourismus. Aufgrund der Unterschiede in den gesellschaftlichen und politischen Systemen, den kulturhistorischen Traditionen, den Entwicklungsniveaus und in den geopolitischen Situationen bestehen zwischen beiden Seiten in gewissen Fragen nach wie vor Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte. Ein bestechendes Problem ist, wie Deutschland als Industrienation den friedlichen Aufstieg eines ehemals armen und rückständigen, großen Landes betrachten sollte.

Mit Blick auf historische Lehren und gegenwärtige Umstände bin ich der Ansicht, dass man bei der Förderung einer nachhaltigen und stabilen Entwicklung der bilateralen Beziehungen die folgenden Punkte besonders beachten muss:

Erstens muss man sich der Diversität der Welt stellen und sie anerkennen, die realen Gegebenheiten jedes einzelnen Landes respektieren und die Prinzipien der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder sowie der Suche nach Gemeinsamkeiten bei gleichzeitigem Bestehenlassen von Meinungsunterschieden streng befolgen. Ideologische Grenzziehung, die Abhängigkeit der zwischenstaatlichen Beziehungen vom politischen System und die Verhaltensweise, andere Länder absichtlich mit eigenen Werten „verändern" zu wollen, werden das politische Vertrauen beider Länder sicherlich beeinträchtigen und einer harmonischen Entwicklung der zwischenstaatlichen Beziehungen zuwiderlaufen.

Zweitens müssen die staatliche Souveränität, nationale Sicherheit, territoriale Integrität und das Entwicklungsinteresse gegenseitig bedingungslos respektiert werden. Sowohl die Taiwan- als auch die Tibet- und Xinjiang-Frage betreffen Kerninteressen Chinas. Wenn es um die Wahrung der nationalen Kerninteressen geht, wird das chinesische Volk aufgrund seiner historischen Lehren an seiner Entschlossenheit festhalten. Wir hoffen, dass unsere deutschen Freunde dies beachten.

Drittens stellt Chinas friedlicher Aufstieg sowohl den gemeinsamen Wunsch aller 1,3 Milliarden Chinesen als auch eine unaufhaltsame historische Zwangsläufigkeit und den menschlichen Fortschritt dar. Die Entwicklung Chinas bietet der Welt einen riesigen Markt, preiswerte und qualitativ hochwertige Produkte sowie Standorte für profitable Investitionen. Für die Entwicklung der Weltwirtschaft ist sie keine Bedrohung, sondern ein wichtiger Beitrag, eine Chance und ein Segen.

Viertens sind das verstärkte gegenseitige Verständnis und das politische Vertrauen wichtige Bedingungen für eine weitere Umsetzung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Deutschland sowie für den Ausbau der gegenseitig nutzbringenden Kooperation auf noch höherem Niveau. Dazu müssen auch Denkfabriken, Akademiker und Medien beider Länder positiv beitragen und nicht umgekehrt.

Was die Zukunft angeht, gibt es bei der Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen viele vorteilhafte Voraussetzungen. Erstens bestehen weder direkte geopolitische Interessenkonflikte noch historisch hinterlassene Probleme zwischen den beiden Ländern. Zweitens lassen sich bei der wirtschaftlichen Struktur beider Staaten zwar Ähnlichkeiten erkennen, allerdings befinden sich beide Länder auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Beide haben nicht nur ihre jeweiligen Stärken, sondern auch Bedürfnisse. So besteht für die Komplementarität und Zusammenarbeit großes Potential. Drittens benötigen beide Länder ausnahmslos ein friedliches und stabiles internationales Umfeld und treten geschlossen dafür ein, internationale Konflikte durch friedliche Mittel beizulegen. Sie befürworten Multilateralismus und wenden sich gegen Hegemonie. Beide Staaten sprechen sich zudem für wirtschaftliche Globalisierung und Freihandel aus. Viertens besitzen beide Seiten glorreiche Kulturen und geistige Traditionen und können optimal voneinander profitieren. Fünftens muss die internationale Gemeinschaft den vielfältigen globalen Herausforderungen gemeinsam begegnen. Kein Land kann dem fern bleiben. Es ist zugleich auch unrealistisch, dass die Probleme durch die Kraft eines einzelnen Landes bewältigt werden können. Da sind sich China und Deutschland einig.

Wenn man die gesamte Situation betrachtet, gibt es bei den chinesisch-deutschen Beziehungen sowohl riesige Chancen als auch große Herausforderungen, die gemeinsam bewältigt werden müssen. Darauf muss auf strategischer Ebene und im Geiste der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit hingearbeitet werden. Auf die Idee des Nullsummenspiels muss dafür verzichtet werden. Beide Länder sollen daher folgende Prinzipien umsetzen: Sie müssen sich gegenseitig respektieren, einander gleichberechtigt und gegenseitig nutzbringend behandeln, nach Gemeinsamkeiten suchen und Unterschiede bestehenlassen, auf Einmischung in die inneren Angelegenheiten des jeweils anderen verzichten und mit Blick auf eine Win-Win-Situation zusammenarbeiten. Nur dann können die Gelegenheiten genutzt und Meinungsunterschiede effektiv kontrolliert werden, um die guten Traditionen weiterzuführen. Ziel ist, eine nachhaltige und stabile Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen zu gewährleisten und damit zum Wohl beider Völker, dauerhaftem Weltfrieden und gemeinsamem Wohlstand der Menschheit beizutragen.


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