Heute begann die staatliche Hochschulaufnahmeprüfung 2017, an der sich bis morgen etwa 9.4 Millionen Chinesen beteiligen werden. Die diesjährige Hochschulaufnahmeprüfung ist von großer Bedeutung. Zum einen markiert sie das erste Jahr der Gaokao-Reform, zum anderen das 40. Jahresjubiläum der Wiederaufnahme der staatlichen Hochschulaufnahmeprüfung.

Die neue „Gaokao" bestimmt nicht mehr die Zukunft eines Menschen

Im Rahmen der Reform wird in der ostchinesischen Provinz Zhejiang und der regierungsunmittelbaren Stadt Shanghai eine neue Prüfungsmethode namens „3+3" angewendet. „3+3" bedeutet, dass Chinesisch, Mathematik sowie Fremdsprachen als Pflichtfächer und drei von den Schülern gewählte Wahlpflichtfächer geprüft werden. Die fremdsprachliche Prüfung findet zweimal jährlich statt. Die Schüler dürfen mehrmals teilnehmen und nur die beste Leistung wird in der Gaokao-Gesamtnote gewertet.

Maßnahmen gegen Schummeleien bei der Gaokao

Um die Sicherheit und Gerechtigkeit der Gaokao zu gewährleisten, ergreifen die Regierungen aller Provinzen und Städte Maßnahmen gegen jedwede Betrügereien. Die südchinesische Provinz Hubei hat beispielsweise ihr System gegen Betrügereien verbessert, indem alle Prüfungs- und Ruheräume mit Anlagen gegen Schummeleien über den Funkverkehr ausgestattet werden sollen. Zudem werden Funküberwachungsautos eingesetzt, um Funkgeräte zu blockieren und zu stören. In der südchinesischen Provinz Fujian werden spezielle Maßnahmen getroffen, um den Verkauf von beim Betrug behilflichen Geräten zu verhindern.

Die Gaokao ist auch mit 40 Jahren noch nicht reformresistent

Wenn wir über Gaokao sprechen, müssen wir immer auch die berühmte chinesische Redewendung „Bildung ändert das Schicksal" erwähnen. Realistisch betrachtet stellt die Gaokao tatsächlich einen Wendepunkt im Leben vieler Menschen dar. Der bekannte chinesische Regisseur Zhang Yimou gab eines Tages zu, dass er ohne Gaokao nicht erfolgreich gewesen wäre. Yu Minhong, Begründer der New Oriental Schools, eines berühmten chinesischen Bildungsunternehmens, glaubt, dass sein Erlebnis von drei Gaokao–Prüfungen zu den wertvollen Erinnerungen seines Lebens zählt.

In den letzten Jahren ist das Gerücht von der „nutzlosen Bildung" in aller Munde. Die Ansichten vieler Menschen zur Goakao haben sich verändert. Manche behaupten, dass die Gaokao aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen nicht mehr die einzige Leiter zu einer Erhöhung der sozialen Stellung darstellt. Man sollte diese Meinung nicht kritisieren, da das Wertesystem der chinesischen Gesellschaft heute vielfältiger ist und es mehr als einen Weg zum Erfolg gibt.

Die Gaokao kann das Schicksal einiger Menschen beeinflussen. Auf der anderen Seite kann die Prüfung die Einstellung des Menschens zum Leben verändern. Deshalb sollte man die Gaokao nicht unterschätzen, indem man das Gerücht über die „nutzlose Bildung" für richtig hält.

Die Gaokao ist natürlich wichtig, was aber nicht bedeutet, dass sie unreformierbar ist. „Mit 40 Jahren hat man keine Zweifel mehr", so Konfuzius. Die Gaokao hat allerdings noch „Zweifel“ und muss den zeitlichen Veränderungen entsprechend reformiert werden.