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Reis wurde in China bereits vor 10.000 Jahren angebaut

(German.china.org.cn)
Mittwoch, 31. Mai 2017
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Reis ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt und ernährt mehr als die Hälfte der globalen Bevölkerung. Wie eine neue Studie am Montag nahe gelegt hat, wurde die Pflanze zum ersten Mal vor ungefähr 10.000 Jahren in China kultiviert. Lu Houyuan, ein Professor am Institut für Geologie und Geophysik an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften führte die Studie in Kooperation mit anderen Instituten durch und leitete sie. Er sagte: „Ein derartiges Alter für die Anfänge der Reiskultivierung und Domestizierung würde sich mit der parallelen Entwicklung des Ackerbaus in anderen Regionen der Welt decken. Es war eine Periode von profunden Umweltveränderungen und Klimaeinflüssen, als das Zeitalter des Pleistozäns langsam in das Zeitalter des Holozäns überging.“

Die Untersuchung wurde in einem US-Fachmagazin der Nationalen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht. Sie wurde in Kooperation mit dem Provinzinstitut von Zhejiang für Relikte und Architektur und dem Institut für geografische Wissenschaften und Untersuchungen für Naturressourcen an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt. Die Fragen über den Ursprung und die Domestizierung von Reis haben gerade in der letzten Dekade zu vielen Debatten geführt. Reisüberreste wurden von der Ausgrabungsstätte Shangshan im unteren Yangtze-Delta von China gefunden. Sie gelten als die frühesten Belegexemplare für Reiskultivierung. Allerdings wurde das Alter der Reisfossilien durch Radiokohlenstoff-Datierung abgeleitet. Die organischen Substanzen in Töpferwaren könnten daher mit anderen, älteren Kohlenstoff-Quellen kontaminiert worden sein.

Um das Alter der Phytolithen - damit ist vorwiegend aus Pflanzenresten bestehendes, kalkiges, kieseliges und brennbares Gestein gemeint - einzuschränken, haben die Wissenschaftler neue Wege entwickelt. Sie haben dabei die Reis-Phytolithen von den anderen Kohlenstoffquellen wie Ton oder Karbonat isoliert. Die Proben wurden dann direkt durch die Radiokohlenstoff-Methode datiert. Die Phytolithen, die an der Ausgrabungsstelle von Shangshan gefunden wurden, sind nach dieser Berechnung ungefähr 9.400 Jahre alt. Frühere Studien zeigten, dass ungefähr 36 Prozent der Reis-Phytolithen von Shangshan ganz spezifische Muster aufwiesen, weniger als die ungefähr 67 Prozent, die für den heutzutage modernen kultivierten Reis stehen - aber immer noch mehr, als die ungefähr 17 Prozent, die im modernen, wilden Reis gefunden werden.

Das bedeutet, dass die Reiskultivierung in Shangshan vor ungefähr 10.000 Jahren während des beginnenden Holozäns begonnen haben könnte, wenn man die langsame Wachstumsrate der Pflanze in Betracht ziehen würde, wie Lu sagte. Die Zeit fällt zusammen mit der Kultivierung von Weizen im Nahen Osten und Mais im nördlichen Südamerika. Bei diesen beiden Pflanzen wird ebenfalls angenommen, dass sie vor ungefähr 10.000 Jahren erstmals kultiviert wurden, als das globale Klima mit dramatischen Veränderungen konfrontiert war. Damals änderte sich das Klima vom kalten Gletscherklima zum warmen Zwischengletscherklima.

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