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Banking auf der „Belt and Road“

(German.people.cn)
Dienstag, 23. Mai 2017
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Neben den multilateralen Entwicklungsbanken und dem Seidenstraßen-Fonds wird voraussichtlich auch Finanzkanälen wie Auslandsanleihen und ÖPPs eine bedeutende Rolle bei der Verwirklichung der „Belt and Road“-Initiative zukommen.

Chinesische und ausländische Banken haben sich auf eine Partizipation an der „Belt and Road“-Initiative mittels Darlehen, Auslandsanleihen und Öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPPs) festgelegt, was der von China vorgeschlagenen Initiative finanzielle Unterstützung verschaffen und dabei helfen wird, die Risiken unter Kontrolle zu halten, so Experten.

Ende 2016 hatten neun chinesische Banken 62 primäre Tochtergesellschaften in 26 Ländern und Regionen der Initiative eröffnet, um maßgeschneiderte Finanzdienstleistungen anzubieten, sagte Pan Guangwei, stellvertretender Vorsitzender der China Banking Association (CBA), auf einer Pressekonferenz am 11. Mai.

Mittels vielfältiger Finanzwerkzeuge wie Konsortialkrediten, Industriefonds und Kreditswaps, haben chinesische Banken eine bedeutende Rolle bei der Durchführung von Schlüsselprojekten der Initiative im Transport, der Energieerzeugung und der Telekommunikation gespielt, sagte Pan.

2016 haben inländische Unternehmen Konstruktionsverträge in Regionen der „Belt and Road“ über 126 Milliarden Dollar (112,1 Milliarden Euro) unterzeichnet, während 14,5 Milliarden Dollar (12,9 Milliarden Euro) an Auslandsdirektinvestitionen in diese Gebiete geflossen ist, so Pan, der ergänzte, dass sich alle Projekte auf die Finanzierung durch Banken stützen.

Innerhalb der letzten drei Jahren hat zum Beispiel die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) allerlei Finanzdienstleistungen für „Belt and Road“-Projekte zur Verfügung gestellt. Bis zum Ende des ersten Quartals 2017 hat die Bank 127 Filialen in 18 Ländern sowie Regionen entlang der Routen eröffnet und insgesamt 67,4 Milliarden Dollar (51,1 Milliarden Euro) für 212 Projekte der Initiative verliehen.

Die China Construction Bank (CCB) gründete 26 Tochtergesellschaften im Ausland, um „Belt and Road“-Kunden grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen anbieten zu können, sagte Li Hongmao, Vizepräsident der CCB-Filiale Guangdong, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Beijing. Bis zum aktuellen Zeitpunkt hat die Bank maßgeschneiderte Finanzdienstleistungen für 84 Großkunden entlang der Routen zur Verfügung gestellt.

Optimiert hat der chinesische Bankensektor auch seine Struktur im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang, einem wichtigen Knotenpunkt auf der Route.

Das Xinjiang-Büro der China Banking Regulatory Commission (CBRC) begleitete inländische Banken, um ihre Ausdehnung in den Regionen entlang der Route zu optimieren und fremden Ländern dabei zu helfen, Niederlassungen in Xinjiang zu eröffnen, so das Büro am Donnerstag gegenüber Global Times.

Diese Anstrengungen haben bereits Früchte getragen. Die Habib Bank, die größte Geschäftsbank Pakistans, hat im März ihre erste Xinjianger Zweigstelle in Urumqi eröffnet. Daneben haben auch neun heimische Dorf- und Stadtbanken sowie vier ländliche Geschäftsbanken Filialen in der Region eröffnet.

Bis zum Ende des ersten Quartals 2017 wurden in Xinjiang laut CBRC 144 Banken mit insgesamt 3.745 Geschäftsstellen gegründet.

Auslandsunterstützung

Neben chinesischen Banken nehmen auch viele ausländische Banken durch die Koordination ihrer Filialen in China an der Initiative teil und bieten Finanzdienstleistungen für Projekte an, so die CBRC.

Bis Ende 2016 haben 54 Geschäftsbanken aus 20 Ländern und Regionen der Initiative insgesamt 67 primäre Konzerngesellschaften in China gegründet, darunter sechs Tochtergesellschaften, ein Finanzunternehmen, 20 Niederlassungen und 40 Repräsentanzen, sagte Pan.

Die Standard Chartered PLC illustriert das Interesse ausländischer Banken an der Initiative. Etwa 68 Prozent der Geschäftseinheiten der Bank befinden sich in Gebieten entlang der Route, sagte Zhang Xiaolei, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und CEO der Standard Chartered Bank (China).

Die Bank hat spezielle Einrichtungen gegründet, um die Ressourcen zur Förderung der Initiative zu integrieren.

Die Bank verfügt über Beziehungen zu mehreren regionalen Entwicklungsbanken sowie chinesischen Politik- und Geschäftsbanken und hat Erfahrung in der Finanzierung von „Belt and Road“-Projekten in Ländern und Regionen einschließlich Pakistans, Malaysias und des Nahen Ostens, so Zhang.

2016 führte die Bank 40 mit der Initiative verbundene Transaktionen durch, die einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Dollar (89 Millionen Euro) generierten.

Koordinierung steht im Mittelpunkt

Weil Unternehmen kontinuierlich große Kapitalmengen für Investitionen und den Betrieb grenzüberschreitender Infrastrukturprojekte benötigen, stehen sie vor Wechselkurs-, Zins- und Kreditrisiken, bemerkte Zhang.

Bei Investitionen in die Regionen entlang der Route stehen die Unternehmen außerdem vor betrieblichen Risiken, da sie nicht genug über die Gesellschaften, Gebräuche, Politik und Gesetze wissen, sagte Zhang, bemerkend, dass angesichts der Zunahme von regionalem Protektionismus auch geopolitische Risiken sichtbar wurden.

Der Bankensektor steht hinsichtlich der Unterstützung der Initiative vor Risiken und Herausforderungen, aber Chinas Finanzinstitute verfügen über Vorteile, sagte Pan, stellvertretender Direktor des CBA.

Er sagte, dass China über Vorteile verfüge, weil die nationale Regierung und Regulierungsbehörden einen Koordinationsmechanismus zur Integration der Ressourcen etabliert haben.

Weil sich die Länder und Regionen entlang der Route in unterschiedlichen Entwicklungsstufen mit variierenden regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen befinden, steht die grenzüberschreitende Bankenkooperation vor Problemen wie asymmetrischen Informationen, sagte ICBC-Präsident Yi Huiman am 14. Mai auf einem Panel des „Belt and Road“-Forums für Internationale Zusammenarbeit.

Die ICBC verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit der Banken auf den „Belt and Road“-Märkten zu erleichtern und die Kooperation bei Kapitalbeschaffung, Risikokontrolle sowie internationalem Zahlungsausgleich zu stärken, sagte Yi.

E Zhihuan, Chefökonomin der Bank of China (Hongkong), geht davon aus, dass die Initiative noch größere Kapitalmengen benötigen wird, weshalb es notwendig sei, die finanzielle Zusammenarbeit auszuweiten, solide Finanzierungskanäle zu entwickeln und die Kooperation multilateraler Institutionen mit marktorientierten Finanzinstituten zu erkunden.

In einem am Freitag veröffentlichten Bericht forderte sie die chinesischen Behörden auf, Finanzinstitute zum Ausbau des Yuan-basierten Auslandsgeschäfts auf 300 Milliarden Yuan (ungefähr 39 Milliarden Euro) zu ermuntern, um eine neue Devisenoption zur Verfügung zu stellen.

Zudem werden sich innovative Finanzierungsmethoden wie ÖPPs, Konsortialanleihen und Infrastrukturanleihen wahrscheinlich zu bedeutenden Finanzierungskanälen für die Initiative entwickeln, bemerkte sie.

Sie schlug zudem vor, einen mehrschichtigen Kapitalmarkt sowie eine internationale Finanzierungsplattform zu entwickeln, wo ausgereifte Investitionsvorhaben der Initiative Mittel anwerben könnten.

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