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Ist die „Belt and Road“-Initiative ein chinesischer Marshallplan?

(German.people.cn)
Samstag, 13. Mai 2017
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Einige westliche Medien haben wiederholt Zweifel an der von China vorgeschlagenen „Belt and Road“-Initiative geäußert und sie als eine moderne Version des Marshallplans karikiert. Dieser Vergleich entspricht jedoch nicht den realen Bemühungen.


Die Medienzentrale des „Belt and Road“-Forums für internationale Zusammenarbeit in der chinesischen Hauptstadt Beijing am 12. Mai 2017. (Foto: Li He, Xinhua)

Wenn man sich die jeweiligen historischen Kontexte, Zwecke und Prinzipien genau vor Augen führt, können zwischen dem Marshallplan und der „Belt and Road“-Initiative große Unterschiede erkannt werden.

Der Marshallplan für den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg war Teil der Versuche des Westens, den wachsenden Einfluss der Sowjetunion einzudämmen. Die Mentalität und die bipolare Struktur des Kalten Krieges finden jedoch keine Entsprechung in der „Belt and Road“-Initiative. China organisiert kein Bündnis, um ein anderes Land damit zu konfrontieren. Es zielt vielmehr darauf ab, eine gemeinsame Entwicklung aller Länder zu realisieren, anstatt Sphären des politischen Einflusses für sich selbst zu suchen.

Anders als der Marshallplan wurden für Länder keine politischen Bedingungen an die Teilnahme an der Initiative geknüpft. China hat sich stets dafür eingesetzt, dass sich Länder gegenseitig respektieren sollten, um ihr eigenes Gesellschaftssystem und ihren eigenen Entwicklungspfad unabhängig zu wählen. Chinas Entwicklung hat von der internationalen Gemeinschaft profitiert und nun leistet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihrerseits Beiträge zur globalen Entwicklung. Offenheit und Inklusion gehören zu den Markenzeichen der Initiative, die die Teilnahme aller Länder und internationaler Organisationen begrüßt. Der Marshallplan hatte die kommunistischen Länder jedoch ausgeschlossen.

In Bezug auf die Verwaltungsstruktur hatten die westeuropäischen Länder bei der Umsetzung des Marshallplans wenig zu sagen, während China eine enge politische Beratung mit den Partnerländern pflegt. Getreu dem Prinzip der umfassenden Konsultationen, der gemeinsamen Beitragsleistung und der gemeinsamen Vorteilsuche arbeitet China mit anderen Akteuren zusammen, um eine größere Verbundenheit von Politik, Infrastruktur, Handel, Finanzen und Menschen zu fördern.

Es ist des Weiteren anzumerken, dass die „Belt and Road“-Initiative nicht die bestehenden Mechanismen oder Plattformen für die länderübergreifende Zusammenarbeit ersetzen soll. Vielmehr baut sie auf den vorhandenen Grundlagen auf, um den Ländern bei der Umsetzung ihrer Entwicklungsstrategien zu helfen.

Den raschen Erfolgen nach zu urteilen, hat sich die Initiative bereits als ein praktikables Vorgehen für China und die beteiligten Parteien erwiesen, um eine gemeinsame Entwicklung zu verfolgen, während das alte Modell des Marshallplans, welches eine an Interessen gebundene Investition und eine mit politischen Zwecken verbundene Hilfe darstellte, in der heutigen Zeit der Globalisierung und der wirtschaftlichen Interdependenz nicht mehr anwendbar ist.

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