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Wird Nordkorea einen Schritt zurücktreten?

(German.people.cn)
Dienstag, 25. April 2017
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Chinas Einfluss auf die Entwicklung der Koreanischen Halbinsel ist sehr beschränkt. Beijing kann keinesfalls beide Seiten zufriedenstellen, fordert aber alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf und arbeitet an einer „weichen Landung“.

Inmitten von Spekulationen, wonach Nordkorea bald einen sechsten Atomtest durchführen könnte, telefonierte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping am Montagmorgen Beijinger Zeit mit seinem amerikanischen Kollegen Donald Trump über die wachsenden Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel. Das Land wird am Dienstag den 85. Jahrestag der Gründung der Koreanischen Volksarmee begehen. Der Zeitraum um dieses Datum wird als empfindliche Phase für einen neuen Atomtest Nordkoreas betrachtet.

Zum zweiten Mal innnerhalb von weniger als zwei Wochen haben die Staatschefs von China und der USA miteinander telefoniert, was nicht nur die reibungslose Kommunikation zwischen den beiden Führungsspitzen verdeutlicht, sondern auch die angespannte Situation auf der Halbinsel unterstreicht.

Das „Feiglingsspiel“ zwischen Washington und Pjöngjang ist an einem kritischen Punkt angekommen. Wenn Nordkorea wie erwartet einen sechsten Atomtest ausführen sollte, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Entwicklung unumkehrbar wird, größer als jemals zuvor. Alle Beteiligten müssten die Folgen tragen und Pjöngjang gewiss die größten Verluste erleiden.

Im besten Falle werden beispiellos harte UN-Sanktionen den gesamten industriellen Aktivitäten Nordkoreas einen schweren Schlag versetzen. Das Land wäre dann kaum noch im Stande, seine Gesellschaft weiter zu entwickeln. Wenn die Vereinigten Staaten chirurgische Schläge gegen Nordkoreas Nuklear- und Raketenanlagen ausführen sollten, dann wäre Pjöngjangs Regime dazu gezwungen, eine Entscheidung auf Leben und Tod zu treffen.

An jenem Zeitpunkt würde, falls Nordkorea nicht auf strategische Vergeltungsmaßnahmen zurückgreift, seine Abschreckung an Boden verlieren und von Washington wie eine Geige gespielt werden. Wenn Pjöngjang wirklich beschließen sollte, sich gegenüber Seoul zu rächen, dann würden die Vereinigten Staaten und Südkorea sein Regime ohne Zögern ins Visier nehmen.

Eine solch heikle Situation könnte schnell außer Kontrolle geraten. Keiner der Beteiligten strebt diese Situation an. Aber sobald das „Spiel“ beginnt, wird keine Seite mehr im Stande sein, es zu beenden.

Als enger Nachbar der Koreanischen Halbinsel ist der Absturz Nordkoreas in solch ein Dilemma oder der Ausbruch eines Krieges in der Region das Letzte, was China sehen möchte. Chinas Einfluss auf die gesamte Situation ist allerdings sehr beschränkt. Washington hofft, dass Beijing Pjöngjang von der Durchführung seiner nuklearen Aktivitäten abhalten kann. Als ob solch eine Anstrengung so einfach wäre, wie einmal „Abrakadabra“ zu sagen. Nordkorea hofft andererseits, dass China mehr Druck auf die Vereinigten Staaten und Südkorea ausüben wird, um ihre Drohungen mit einem Krieg zu beenden. Beijing kann keinesfalls beide Seiten zufriedenstellen.

China handelt jetzt, um die maßgeblichen Beteiligten davon abzuhalten, in diesem verrückten Spiel ihre „Würfel“ zu werfen, und indem es Pjöngjang davon überzeugt, seinen sechsten Nuklearversuch aufzugeben. Wenn Pjöngjang jetzt aufhört, dann wird es das verheerende Ergebnis vermeiden, das es nicht tragen kann. Nordkorea kann auf Grundlage seiner aktuellen nuklearen Errungenschaften mit den Vereinigten Staaten verhandeln und um seine Rechte über die nationale Sicherheit kämpfen.

Pjöngjang hat seit dem Ende des Koreakrieges einen unabhängigen Kurs verfolgt. Seine nationale Souveränität ist bei weitem unversehrter als diejenige Südkoreas. Das hat sehr viele Menschen beeindruckt. Angesichts seiner momentanen nationalen Stärke sowie seiner besonderen geopolitischen Verhältnisse muss Nordkorea allerdings lernen, gleichzeitig flexibel und entschlossen zu sein. Ein kleiner Schritt zurück würde die Lösung des Konflikts erleichtern. Das bedeutet nicht, ein Feigling zu sein, sondern über den Mut zu verfügen, der Herausforderung auf eine unterschiedliche Weise zu begegnen.

Nordkoreas Nuklearfrage ist wie ein mit vielen Bomben gefülltes Puzzle. Pjöngjang darf kein vollständiges „Motiv“ einer Bombe erhalten und dieses dann zünden. Was es braucht, ist große Weisheit, um eine weiche Landung zu realisieren.

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