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Chinesische Greencard wird Smart-ID mit Chip

(German.china.org.cn)
Dienstag, 18. April 2017
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Ab Juli sollen die Greencards der Ausländer mit ständigem Wohnsitz in China aufgewertet werden. Laut einem Reformplan, der am Montag vom Ministerium für öffentliche Sicherheit herausgegeben wurde, könnte so das Alltags- und Berufsleben in dem Land einfacher werden.


Im Jahr 2016 wurden 1576 Ausländer dauerhafte Anwohner in China, was einem Anstieg um 163 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

Die jetzige dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung (permanent resident's permit), auch bekannt als die chinesische Greencard, wird durch den dauerhaften Aufenthaltsausweis für Ausländer (Foreign Permanent Residence Identity Card) ersetzt werden.

Ähnlich wie die zweite Generation der Ausweise für chinesische Staatsbürger wird der maschinenlesbare smarte Ausweis einen Chip enthalten, der die Informationen der Ausländer enthält. Laut dem Plan werden diese Informationen dann von Eisenbahnen, Fluggesellschaften, Hotels und Banken genutzt. Wie Beamte bestätigen, sollen die Ausweise über Fälschungsschutzmerkmale verfügen.

„Für die technischen Vorbereitungen arbeiten wir eng mit relevanten Abteilungen zusammen, so dass die Ausweise reibungslos in den oben genannten Sektoren genutzt werden können“, so Wang Yugang, Offizier beim Büro für Ein- und Ausreiseverwaltung des Ministeriums.

Die gesamten Vorbereitungsarbeiten sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein, dann können Besitzer einer chinesischen Greencard bei den lokalen Behörden für öffentliche Sicherheit ihren alten Ausweis ersetzen lassen. Sollten sie sich gegen einen Austausch der Ausweise entscheiden, sei dieser bis zum Ablaufdatum gültig, so das Ministerium.

„Wir hoffen, die Ausländer mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung bekommen dadurch das Gefühl, zu China zu gehören“, sagt Wang.

Seit 2004 gibt China dauerhafte Aufenthaltsgenehmigungen heraus. Doch durch die hohen Anforderungen war es über die Jahre schwer, eine chinesische Greencard zu erhalten. Daten des Ministeriums zeigen, dass in den Jahren 2004 bis 2013 nur 7356 Ausländer den Status erhielten.

Ab September 2015 lockerte die chinesische Regierung die Aufenthalts- und Einreisebestimmungen für Ausländer allmählich, was hilfreich für das Anwerben von Talenten aus Übersee für Investitionen oder Unternehmensgründungen war und den internationalen Austausch in China gefördert hat.

Alleine im Jahr 2016 wurden 1576 Ausländer dauerhafte Anwohner in China, was einem Anstieg um 163 Prozent im Jahresvergleich entspricht, bestätigt das Ministerium.

Jedoch beschwerten sich die Besitzer einer Greencard über lange Zeit, dass der Ausweis eher wie ein Langzeitvisum ist, als dass es ein Leben in China erleichtern würde.

Im Februar bewilligte die Zentrale Führungsgruppe für die Vertiefung der Gesamtreform (Central Leading Group for Deepening Overall Reform), die von Staatspräsident Xi Jinping geleitet wird, einen Plan, der weitere Reformen der dauerhaften Aufenthaltspolitik forderte, um das Leben und Arbeiten in China für Ausländer zu erleichtern.

Das Ministerium habe daraufhin die Reform beschleunigt, um „Besitzern von Greencards einen leichteren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen in China zu ermöglichen und zu helfen, alle Aufenthaltsrechte wahrnehmen zu können“, erklärt Wu Ying, Beamter für Neuigkeiten beim Büro für Ein- und Ausreiseverwaltung des Ministeriums.

Wang Huiyao, Präsident des Thinktanks Center for China and Globalization in Beijing, hält eine Reform ebenfalls für erforderlich und an der Zeit.

„Soweit ich weiß, kann der neue Ausweis ohne den ausländischen Reisepass verwendet werden und ein Ausländer mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung wird in den Genuss solcher Rechte kommen, wie sich für einen Führerschein bewerben zu können oder einen Grundschulplatz für die Kinder beantragen zu können“, beschreibt er.

Ghulam Sajid, der aus Pakistan stammt und im Jahr 2013 seine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in China erhielt, findet eine solche Aufwertung hilfreich und heißt sie willkommen.

„Wenn die neuen Ausweise wie die Ausweise der Chinesen funktionieren und man damit Zugtickets an den Maschinen statt am Schalter kaufen kann und man mit dem Ausweis in Züge und Hotels einchecken kann, wäre das viel praktischer für uns“, erzählt der 43jährige Sajid, der als stellvertretender Manager bei einem Import- und Exportunternehmen in Shanghai tätig ist.

Derzeit, berichtet er, muss er bei der Bank seine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zusammen mit seinem Reisepass vorzeigen. „Es ist ziemlich selten, dass ich mich nur mit dem Ausweis ausweisen kann.“

Er hofft zudem darauf, dass ihm der neue Ausweis den Weg zu mobilen Bezahlsystemen sowie die Möglichkeit, Registrierungsmaschinen in Krankenhäusern nutzen zu können, eröffnet. Auch die Einsicht von Krankenakten oder die Tätigung von Zahlungsvorgängen erhofft er sich so.

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