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„Belt and Road“ bietet lukrativen Kernenergiemarkt

(German.people.cn)
Dienstag, 18. April 2017
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Die Länder entlang der „Belt and Road“-Initiative besitzen ungenutzte Potentiale im Bereich Kernenergie. Es lockt ein Markt, der auf einen Umfang von bis zu vier Billionen Yuan (545 Milliarden Euro) geschätzt wird.

Mit der Installation der Kuppel auf dem Sicherheitsbehälter wurden alle großen Bauarbeiten der Einheit 5 des Kernkraftwerks Hongyanhe abgeschlossen, das von der State Power Investment Corporation entwickelt wurde und sich in der Provinz Liaoning in Nordostchina befindet.

„Etwa 72 Länder nutzen bereits Kernenergie oder beabsichtigen es. Unter diesen liegen 41 entlang der ‚Belt and Road‘-Initiative. Die meisten von ihnen befinden sich noch in den frühesten Stadien der Entwicklung. Wir schätzen, dass mit der Anhebung der Kerntechnik, um ein Entwicklungsniveau zu erreichen, welches mit dem der USA oder Japan vergleichbar ist, ein Markt im Wert von vier Billionen Yuan entstehen würde“, erklärte Wang Shoujun, Vorsitzender der China National Nuclear Corporation (CNNC).

Die 2013 vom chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping vorgebrachte „Belt and Road“-Initiative zielt darauf ab, ein Handels- und Infrastrukturnetzwerk zu schaffen, welches Asien mit Europa und Afrika entlang der alten Handelswege verbindet. Es stellt eine historisch beispiellose Unternehmung dar, die bis zu 65 Länder enger miteinander verbinden soll.

Leistungsfähige Atomtechnik aus China

Da die Inlandsnachfrage nach Strom in China ansteigt und das Land die Umstellung auf erneuerbare Energien beschleunigt, wird Kernenergie zukünftig eines der vorrangigen Projekte sein. Einem Beamten aus dem Ministerium für Umweltschutz zufolge betreibt China derzeit 36 Atomreaktoren und ist dabei, 20 neue aufzubauen. Bis Ende 2020 sollen in der Volksrepublik 58 Millionen Kilowatt Atomstrom erzeugt werden und weitere 30 Millionen Kilowatt Leistung hinzugefügt werden. Damit wäre China weltweit auf Platz zwei mit der Anzahl der installierten Einheiten.

Hinsichtlich der Technik entwickelt sich China beständig in Richtung der Weltmarktführer. Der Hualong-1-Druckwasserreaktor, hergestellt von China First Heavy Machinery, beendete seine hydraulischen Druckprüfungen am 8. April. Dieser Meilenstein verdeutlicht, dass China die unabhängige Konstruktion und Herstellung von Kernkraftwerken der dritten Generation beherrscht.

Am 5. Januar 2017 eröffnete die State Power Investment Corporation (SPIC), einer der fünf größten Stromerzeuger Chinas, eine Plattform für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit als ein digitales Leitsystem für Kernkraftwerke, einschließlich eines eigenständigen markenrechtlichen Schutzes. Die Plattform hat die Genehmigung der US-amerikanischen Nuclear Regulatory Commission und damit Zugang zu den amerikanischen und europäischen Märkten erhalten.

Eine Baustelle von 2015 eines Atomkraftwerks in Fuqing in der südostchinesischen Provinz Fujian.

Expansion ins Ausland

Mit dem Hualong-1-Reaktor der dritten Generation als Exportschlager haben sich chinesische Nukleartechnologien mittlerweile in Großbritannien, Rumänien, Pakistan und anderen Ländern etabliert.

Im März hat die China General Nuclear Power Corporation (CGN) ein Abkommen mit Kenia über kerntechnische Ausbildungen auf Basis des Hualong-1-Reaktors unterzeichnet. Damit ist man dem Export der Technik nach Kenia einen Schritt näher gekommen, um damit Exporte von Technik und Ausrüstung ins Ausland zu erproben.

Mit Bezug auf die Technik von Hualong-1 gab der Präsident der CGN bekannt, dass die heimisch entwickelte Technik „die Grundlage für Chinas nukleare Expansion ins Ausland bietet“.

Laut dem CNNC-Vorsitzenden Wang Shoujun hat das Unternehmen erfolgreich sechs Atomkraftwerke und acht Reaktoren in mindestens sieben Länder exportiert und hat Verbindungen zu mehr als 40 Ländern für weitere Kooperationen über die gesamte nukleare industrielle Wertschöpfungskette hinweg geknüpft.

Präsentation der Plattform für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit der State Power Investment Corporation, welche als ein digitales Leitsystem für Kernkraftwerke dienen soll.

Zuverlässige Nuklearsicherheit und Strahlenschutzmaßnahmen

Quellen der Nationalen Behörde für nukleare Sicherheit (NNSA) zufolge führte die Internationale Atomenergiebehörde von August bis September 2016 eine umfassende Bewertung der Atom- und Strahlenschutzmaßnahmen in China durch. Ihrer Einschätzung nach befinden sich Nuklearsicherheit und Strahlenschutz in China im Einklang mit internationalen Richtlinien und die Regulierungsarbeit ist effektiv und zuverlässig.

Ein NNSA-Beamter erklärte, dass die chinesische Atomindustrie in den vergangenen 30 Jahren stets sicher operiert habe, ohne dass sich auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare und radiologische Ereignisse Zwischenfälle der Stufe 2 oder höher ereignet haben. Damit seien keine ernsten Störfälle oder Unfälle vorgekommen und keine umweltschädliche Strahlung wurde freigesetzt. Allerdings betonte der Beamte auch, dass der Mangel an Lagerstätten für gebrauchten Treibstoff und die Entsorgung von radioaktiven Abfällen wichtige Themen für die Entwicklung der Atomkraft Chinas seien.

Im März genehmigte der chinesische Staatsrat einen Plan zur Nuklearsicherheit und der Kontrolle radioaktiver Verschmutzung. Dem Plan zufolge wird China fünf Standorte für die Entsorgung von Feststoff-Abfällen mit einem niedrigen oder mittleren radioaktiven Niveau einrichten. Unterirdische Laboratorien sollen genutzt werden, um hochradioaktive Abfälle zu entsorgen.

Bis 2025 plant China, sein Überwachungssystem für die nukleare Sicherheit und die Kontrolle der radioaktiven Verschmutzung vollständig zu modernisieren. Die Sicherheit der kerntechnischen Anlagen des Landes soll bis 2020 noch einmal deutlich erhöht werden, um das Auftreten von Strahlenunfällen zu verhindern und eine bessere Notfall-Reakion sowie Sicherheitsüberwachung zu gewährleisten.

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