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Rauchen kostet China jährlich 57 Milliarden Dollar

(German.china.org.cn)
Montag, 17. April 2017
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Die Einnahmen der chinesischen Tabakindustrie stehen für eine Wirtschaft, die nicht mit der Vision der Regierung für Chinas Zukunft zusammenpasst, erklärte die Weltgesundheitsbehörde WHO am Freitag.

„Die wirtschaftlichen Gesamtkosten des Tabakkonsums in China im Jahr 2014 betrugen sagenhafte 350 Milliarden Yuan (57 Milliarden Dollar)“, sagte Bernhard Schwartländer, WHO-Vertreter in China, auf einer Pressekonferenz in Beijing. Dies entspreche einer Verzehnfachung seit dem Jahr 2000.

Der Anstieg ist die Folge davon, dass immer mehr Menschen mit tabakbedingten Krankheiten diagnostiziert werden und dass dadurch die Gesundheitsausgaben steigen, wie aus einem gemeinsamen Bericht der WHO und dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) hervorgeht, der auf der Konferenz veröffentlicht wurde.

„Die direkten Kosten zur Behandlung von tabakbedingten Krankheiten in China betrugen etwa 53 Milliarden Yuan und die indirekten Kosten liegen bei rund 297 Milliarden Yuan“, hieß es in der Studie weiter. Große Schäden entstehen demnach auch durch die Produktivitätsverluste wegen frühzeitiger Todesfälle.

Tabak repräsentiere eine Wirtschaft der Vergangenheit. Chinas Tabakunternehmen würden nicht zur Vision einer innovativen und wertschöpfenden Wirtschaft der Zukunft passen. Die vorhersehbare Kostenzunahme werde negative Auswirkungen in vielen Sektoren zeigen und die chinesische Wirtschaft, die Unternehmen sowieso Gesundheits- und Sozialwesen vor wachsende Herausforderungen stellen.

Wu Yiqun, stellvertretender Direktor des Forschungszentrums für Gesundheitsentwicklung, einem in Beijing ansässigen Thinktank, sagte der Global Times, dass viele in China ein landesweites öffentliches Rauchverbot unterstützen. „Das vorgeschlagene Gesetz wurde jedoch aufgrund der großen wirtschaftlichen Interessen immer wieder verzögert.“

Die Tabakindustrie bezahlte im Jahr 2015 mehr als 1,1 Billionen Yuan (170 Milliarden Dollar) an den Staat, wie die staatliche Tabakverwaltung 2016 meldete. Dies entspricht einer Zunahme um 20,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Einnahmen aus der Tabakindustrie stammen aus Unternehmen, deren Geschäftsmodell darin besteht, eine Abhängigkeit von einer tödlichen Substanz zu schaffen.

Mehr als eine Million Menschen sterben in China jedes Jahr an tabakbedingten Krankheiten – und die Zahl wird bis 2050 voraussichtlich 3 Millionen erreichen, wenn nichts unternommen wird, um die Zahl der Raucher zu reduzieren. Im Jahr 2014 wurden etwa 44 Prozent der weltweit konsumierten Zigaretten in China geraucht, das sind fast 26 Prozent mehr als in Indien, so der Bericht.

Im Mai 2015 hatte das chinesische Finanzministerium angekündigt, die Steuern von Zigaretten von bisher 5 Prozent auf 11 Prozent zu erhöhen, was zum ersten Mal seit 20 Jahren zu einer Reduzierung des Zigarettenumsatzes geführt habe, hieß es im Bericht weiter. Allerdings seien Zigaretten zunehmend erschwinglich, da die Preise weniger stark wuchsen als die durchschnittlichen Löhne.

2016 führte China den Entwurf „Gesundes China 2030“ ein. Dieser besagt, dass bis 2030 der Anteil der Raucher unter den Erwachsenen von derzeit 28 Prozent auf 20 Prozent reduziert werden soll.

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