Durch Chinas erstes Projekt einer indonesischen Hochgeschwindigkeitseisenbahn sollen die südostasiatischen Länder gefördert werden, den chinesischen Standard beim Bau von Eisenbahnnetzwerken von bester Qualität einzusetzen.

Da die meisten südostasiatischen Länder erst damit begonnen hätten, neue Eisenbahnstrecken zu bauen oder neue Züge zu kaufen, seien sie darum bemüht, technische Unterstützung aus China bei der Instandhaltung, bei der Ausbildung und anderen Dienstleistungen zu erhalten, erklärt der Vorsitzende der China Railway Signal and Communication Co. Zhou Zhiliang.

Er machte diese Bemerkungen, nachdem das indonesisch-chinesische Jointventure-Unternehmen PT Kereta Cepat Indonesia-China (KCIC) am Dienstag einen EPC-Vertrag (engineering, procurement and construction – Engineering, Beschaffung und Konstruktion) mit dem High-Speed Railway Contract Consortium (HRSCC – Auftragskonsortium der Hochgeschwindigkeitseisenbahn), dem Projektunternehmer und Infrastrukturanbieter, unterschrieb. In der Bauindustrie sind EPC-Projekte eine gängige Form der vertraglichen Vereinbarung.

Dies ist das erste Mal, dass China einem staatlichen Unternehmen genehmigte, vollständig in ein Projekt in Übersee einzutauchen. Zumindest was Design und Bau angeht, so liest es sich in einer Bekanntmachung, die von der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, dem obersten Wirtschaftsplanungsorgan des Landes, am Mittwoch herausgegeben wurde.

Bereits im vergangenen Jahr hatten KCIC und HRSCC die Vorbereitungen abgeschlossen, darunter Plangenehmigung, Baugenehmigung für das Projekt, Franchisevereinbarung sowie Gutachten und Design.

Zhou sagte: „Die Pläne Indonesiens, Singapurs und Malaysias ein Hochgeschwindigkeitseisenbahnnetz aufzubauen, befeuern die Hoffnung, dass Südostasien eines Tages ein ähnliches Eisenbahnsystem wie Europa haben könnte.“

Im Hinblick auf die Distanz der Strecke und den technischen Inhalt gibt Zhou die Schätzung aus, dass während der Bauphase in einem Jahr 40.000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.

Der chinesische Botschafter in Indonesien Xie Feng sagte stolz, dass das Jakarta-Bandung-Hochgeschwindigkeitseisenbahnprojekt wieder einmal zeige, dass sich Indonesien und China mit gegenseitigem Nutzen ergänzen.

Dies ist das erste Projekt dieser Art in Südostasien. Die erste Phase der Strecke wird 142 Kilometer umfassen, auf der eine Höchstgeschwindigkeit von 350 Kilometer pro Stunde erreicht werden kann.

Die Eisenbahnstrecke, die 2019 fertiggestellt sein soll, wird die Reisezeit von mehr als drei Stunden auf 40 Minuten reduzieren.

Xiao Songxing, Projektleiter der HRSCC, beteuert, sie würden sich um eine planmäßige Fertigstellung dieses Leuchtturmprojektes bemühen.

Letztes Jahr wurde China von der indonesischen Regierung dafür ausgewählt, die erste Eisenbahnverbindung des Landes zu bauen. Gebaut wird eine 5,5 Milliarden US-Dollar teure Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecke von Jakarta nach Bandung.

Der Bau wird durch einen Kredit der China Development Bank finanziert, der rund 75 Prozent der Finanzierung ausmacht, der Rest wird durch das Jointventure-Unternehmen getragen.