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Blackwater-Gründer expandiert nach Westchina

(German.people.cn)
Mittwoch, 22. März 2017
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FSG-Chef Erik Prince plant die Eröffnung von zwei Stützpunkten in Yunnan und Xinjiang, um chinesischen Unternehmen Sicherheitsdienste in Afrika zur Verfügung stellen zu können und langfristig an den „Belt and Road“-Routen präsent zu sein.

Der Gründer des Militärunternehmens Blackwater plant, zur Unterstützung der „Belt and Road“-Initiative neue Basen in China zu errichten.

Das Unternehmen Frontier Services Group (FSG), welches in Grenzmärkten (Frontier Markets) tätigen Firmen bei der Überwindung komplizierter Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit, Logistik und Betrieb hilft, plant den Aufbau von zwei Operationsbasen im nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, sagte Erik Prince, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, Mitte März gegenüber Global Times.

Der 47 Jahre alte Prince, besser bekannt als Gründer des privaten Militärunternehmens Blackwater, das heute den Namen Academi trägt und Personenschutz sowie Spezialschulungen anbietet. Es wird berichtet, dass zur Hochzeit des Unternehmens mehr als 5.000 Blackwater-Angestellte in insgesamt neun Ländern tätig waren. Aber Blackwater hat aufgrund seiner Beteiligung im Irakkrieg den Namen geändert und wurde 2010 an andere Anleger verkauft.

Als Bruder der neuen Bildungsministerin Betsy DeVos und häufiger Breitbart-Radiogast von Stephen Bannon, dem Strippenzieher im Weißen Haus, verfügt Prince über enge Beziehungen mit US-Beamten der höchsten Ebene.

„Belt and Road“

Bezüglich seiner neuen Aktivitäten in China sagte Prince gegenüber Global Times, „dass FSG gegen Ende 2016 seinen geografischen Fokus von Afrika auf die Nordwest- und Südwestkorridore der ‚Belt and Road‘-Initiative ausgeweitet hat“.

„Der Nordwestkorridor beinhaltet die Länder Kasachstan, Usbekistan, Pakistan und Afghanistan, der Südwestkorridor Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha“, sagte Prince, hinzufügend, dass „der geplante neue Standort in der chinesischen Provinz Yunnan FSG eine bessere Versorgung der Unternehmen im Südwestkorridor ermöglichen wird. FSG wird später eine Trainingseinrichtung in Xinjiang eröffnen, um Unternehmen im Nordwestkorridor zu unterstützen.“

FSG-Sprecher Wang Dawei sagte gegenüber Global Times, dass die Basis in Yunnan innerhalb dieses Jahres zum Einsatz kommen wird, die in Xinjiang geplante dagegen erst 2018.

Die wichtigste Dienstleistung FSGs ist die logistische Unterstützung chinesischer Kunden, um in afrikanische Gefahrenzonen und wieder heraus zu gelangen, sagte Prince 2015 gegenüber Bloomberg.

„Afrika ist ein wichtiger Bestimmungsort für chinesische Investitionen... Wir glauben, dass die Ortskenntnisse unserer Mannschaft chinesischen Kunden außerordentlich nützen werden“, sagte Prince.

FSG hofft auf die Betreuung chinesischer Unternehmen, die laut Prince nicht vorbereitet sind, um Angestellten zu helfen, die Unfälle oder Gewalt im Ausland erleiden, berichtete Bloomberg 2015.

Wu Xinbo, Direktor des Zentrums für Amerikastudien an der Fudan-Universität in Shanghai, sagte gegenüber Global Times, dass Sicherheitsdienste für chinesische Auslandsunternehmen gestärkt werden sollten, um die „Belt and Road“-Initiative besser in die Tat umsetzen zu können. Für China ist es ratsam, die Erfahrung privater US-Unternehmen zu nutzen, sagte Wu.

Chinesische Unternehmen benötigen dringend Schutzdienste im Ausland, sagte Li Jiang, Direktor der Abteilung für internationale Angelegenheiten der China Security and Protection Group, gegenüber Global Times, hinzufügend, dass es chinesischen Sicherheitsfirmen an fortschrittlichen Managementtheorien mangelt.

Unterschiede zu Blackwater

FSGs Aktivitäten in China und Princes Werdegang befeuerten Debatten in den Vereinigten Staaten, mit einigen Medien wie Buzzfeed News, welches in einem Bericht am 17. Februar vermutete, dass Princes Chinageschäfte ihn „in einen Konflikt mit dem Präsidenten Donald Trump bringen und US-Gesetze verletzen könnten“. Die Webseite Activist Post berichtete am 22. Februar, dass Prince mit Blackwater nach China expandiert, begleitet von einer Fotomontage mit Prince und chinesischen Soldaten.

Prince bestritt den Vorwurf, dass FSG bewaffnete Sicherheitsdienste im Stile Blackwaters anbiete. Er sagte, dass die einzige Gemeinsamkeit von FSG und Blackwater in seiner Beteiligung liege. „FSG-Angestellte tragen keine Schusswaffen und bieten somit auch keine bewaffneten Sicherheitsdienste an“, sagte Prince, hinzufügend, dass unbewaffnete Sicherheitsdienste Personenschutz, Analyse, Informationsbeschaffung und Risikobewertung beinhalten.

Auf die Frage, ob sein Chinageschäft mit der Chinapolitik von Trump und Steve Bannon kollidieren könnte, sagte Prince, dass die FSG-Aktivitäten absolut von der US-Administration getrennt sind. Wir sehen keine Konflikte zwischen unserem Unternehmen und der US-Verwaltung.

Er fügte hinzu, dass die „Belt and Road“-Initiative momentan den Schwerpunkt von FSG darstellt. Ich bin mit der Initiative sehr vertraut und glaube, dass sie in Zukunft den Handel überall auf der Welt transformieren wird. Handel und Infrastruktur sind für alle Nationen äußerst hilfreich. Ich sehe keinen Konflikt mit der US-Strategie, sagte Prince.

Einige Medien ziehen Princes Chinageschäft in Zweifel. The Intercept berichtete im März 2016, dass die US-Geheimdienste seit einem Jahr Princes Kommunikation und seine Bewegungen verfolgt haben, und dass er über enge Beziehungen mit der chinesischen Regierung verfüge.

Prince sagte allerdings, dass er die Einstellung chinesischer Unternehmen gegenüber Grenzmärkten außerordentlich respektiere. „Chinesische Unternehmen waren in den letzten Jahren Vorreiter bei der Entwicklung von Grenzmärkten. Diese Tendenz wird sich mit Chinas ‚Belt and Road‘-Initiative noch verstärken“, und wir freuen uns darauf, sie zu unterstützen“, sagte er.

Der Bericht von The Intercept wurde auch von Wu kritisiert, der sagte, dass einige westliche Medien die falsche Idee besäßen, dass alles, was mit China zu tun habe, darunter auch Princes Zusammenarbeit mit China, schlecht sei.

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