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Südkoreanischer Einzelhandel verzeichnet nach THAAD-Installation Geschäftsflaute

(German.people.cn)
Mittwoch, 22. März 2017
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Südkoreas Einzelhandels- und Tourismusindustrien leiden aufgrund sinkender chinesischer Touristenzahlen und abnehmender Geschäftsbeziehungen unter der Errichtung des US-Raketenabwehrsystems.

Unter dem Einfluss von Südkoreas aktuellem Plan zur Aufstellung des US-Raketenabwehrsystems Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) verzeichneten Südkoreas Handels- und Tourismusindustrien in den letzten Monaten einen Abschwung, der für viele Unternehmen und Geschäfte in Seoul sehr schwer zu verkraften ist.

In einer mit Schuhwerkstätten gefüllten Straße in Seongsu Dong, gelegen in Seouls Seongdong-Bezirk, kann sich Park Dong-Hee noch daran erinnern, wie eng die Beziehungen mit ihren chinesischen Geschäftspartnern gewesen war.

„Ich habe vor vier Jahren angefangen, mit Schuhmachern im chinesischen Wenzhou zu arbeiten. Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit und wurden zu Freunden“, sagte die Eigentümerin der Sengdong Shoe Company, während sie auf ihrem Smartphone Fotos mit chinesischen Partnern zeigte.

„Wir wollten südkoreanische Schuhe nach China exportieren und umgekehrt, aber jetzt kam alles zum Erliegen. Wie kann so etwas wie THAAD passieren?“

Die Umsätze auf dem chinesischen Markt machten im letzten Jahr 30 Prozent der Einnahmen von Parks Firma aus. Die Gesamteinnahmen in diesem Jahr liegen bisher bei nur 40 Prozent der Vergleichsperiode im letzten Jahr.

„Wenn die Situation für ein oder zwei Jahre anhält, dann befürchte ich, dass allen Schuhfabriken hier nur die Stilllegung bleibt“, sagte sie.

Bei einer von der Korea International Trade Association durchgeführten Umfrage unter 597 Unternehmen, die im Tourismus und Einzelhandel tätig sind, gaben 56,2 Prozent der Befragten an, dass ihre Geschäfte durch Chinas Reaktion auf die THAAD-Installation negativ betroffen sind. 32,9 Prozent antworteten, dass sie den Einfluss in den nächsten drei Monaten spüren würden.

In Myeongdong, einer mit Einzelhandelsläden und Imbissständen gefüllten Touristenattraktion in der Innenstadt Seouls, sind die Läden noch gut besucht und die Verkäufer beschäftigt, aber die Straßen sind nicht mehr so belebt wie zuvor.

„Die Touristenzahl hat abgenommen“, sagte ein Touristenpolizist.

Eine Verkäuferin, die in einer Filiale der Ladenkette Daiso in Myeongdong arbeitet, sagte, dass chinesische Käufer häufig in großen Gruppen hierher gekommen sind, um Andenken zu finden. Aber jetzt sieht sie selten chinesische Reisegruppen, nur Einheimische und einige Touristen aus Japan sowie Südostasien.

„An der Kasse standen die Kunden häufig Schlange. Momentan muss niemand mehr warten“, sagte sie.

Südkoreas größter Duty-free-Shop Lotte Duty Free, der zunächst ein kräftiges Jahreswachstum von 20 Prozent erreichen konnte, verzeichnete am 18. und 19. März einen Rückgang seiner Verkäufe um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Bei einer Pressekonferenz von Lee Jae-Myung, südkoreanischer Präsidentschaftskandidat und Bürgermeister der Stadt Seongnam, drückten Firmenvertreter von Märkten in Dongdaemun und Myeongdong ihre Angst über die THAAD-Installation aus und forderten Einhalt.

Ein Unternehmer aus Dongdaemun sagte, dass auf seinem Markt mehr als 10.000 Läden Kleidung verkaufen. Die scharfe Rückgang chinesischer Kunden beunruhigt Geschäftseigentümer, die ihre Geschäfte schließen müssen, falls sich die Situation nicht ändert.

Auf der Konferenz sagte Lee Jae-Myung, dass die Aufstellung von THAAD nicht der nationalen Sicherheit Südkoreas nützt. Nur die USA profitieren, aber sowohl Südkorea als auch China leiden, sagte Lee.

Park Dong-Hee plant die Suche nach anderen Auslandsmärkten, um den Verlust wettzumachen. Sie sagte, dass sie eine Kauffrau sei, nicht über Politik reden will und auch nicht weiß, was THAAD hier zu suchen hat.

„Aber Südkorea und China sind enge Nachbarn. Chinesische Unternehmen sind die besten Partner ihrer südkoreanischen Kollegen. Ich hoffe wirklich, dass die beiden Länder in Harmonie arbeiten und ein Win-win-Ergebnis erreichen können“, sagte sie.

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