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Satellitenstart per Flugzeug

(German.people.cn)
Dienstag, 07. März 2017
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Luftgestützte Trägerraketen für Satelliten bieten den Vorteil, dass sie schnell einsatzbereit sind und ihre Startkosten relativ gering ausfallen. China plant, auf diese Weise zukünftig bis zu 200 Kilogramm ins All zu bringen.

China plant die Entwicklung einer neuen Generation von Raketen, die von einem Flugzeug aus Satelliten ins All bringen können, wie Li Tongyu, der Chefentwickler für Trägerraketen an der Chinesischen Akademie für Trägerfahrzeugtechnik, bekannt gab.

Luftgestützte Trägerraketen könnten Satelliten außer Funktion zeitnah ersetzen und in Notsituationen schnell Erdbeobachtungssatelliten entsenden, um bei den Notfallmaßnahmen zu assistieren, so Li.

Entwickler der Akademie, welche der größte Entwickler für Trägerraketen in China ist, haben bereits ein Modell entwickelt, welches dazu in der Lage ist, eine 100 Kilogramm schwere Last in den Erdorbit zu bringen. Bei staatlichem Bedarf wären sie bereit, die Raketen zu produzieren, so Li. Es gebe zudem Pläne, eine größere Rakete zu entwerfen, die 200 Kilogramm transportieren könnte.

„Das strategische Y-20-Transportflugzeug wird Träger dieser Raketen sein. Das Flugzeug hält die Rakete am Rumpf und setzt sie auf einer bestimmten Höhe frei. Anschließend zündet die Rakete sich und entfernt sich vom Flugzeug“, erläuterte Li. Große Satelliten werden Experten zufolge allerdings weiterhin auf herkömmliche Raketen angewiesen sein, um sie in den Orbit zu bringen.

Die Auslieferung des Militärtransporters „Y-20 Kunpeng“ begann im Juli 2016. Es ist Chinas erstes einheimisch entwickeltes Schwerlasttransportflugzeug. Luftfahrtexperten zufolge besitzt es ein maximales Abfluggewicht von mehr 200 Tonnen und eine Nutzlast von rund 66 Tonnen.

Festbrennstoffraketen können von Flugzeugen viel schneller als landgestützte Flüssigbrennstoffraketen abgefeuert werden, da die Vorbereitungen für letztere teils Tage, Wochen oder noch länger dauern können, da der Brennstoff erst aufgetankt werden müsse, so Experten.

Jede solche Y-20-Mission würde nur zwölf Stunden an Vorbereitungen umfassen, um einen 200 Kilogramm schweren Satelliten in eine sonnensynchrone Umlaufbahn 700 Kilometer über der Erdoberfläche zu bringen, wie Long Lehao, ein Forscher der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften erklärte. Die Schätzungen wurden in einem Artikel der Oktober-Ausgabe vom Journal of Deep-Space Exploration veröffentlicht.

Weitere Vorteile solcher Raketen seien ihr flexibler Einsatz und Nutzen, da sie auf keine Infrastrukturen auf dem Boden angewiesen seien, sagte Pang Zhihao, ausführender Chefredakteur des Magazins Space International. Sie seien zudem weniger anfällig für schlechtes Wetter und die Startkosten liegen niedriger als bei landgestützten Raketen.

Die Vereinigten Staaten führten 1990 die welterste luftgestützte Raumfahrtmission durch, bei welcher eine Pegasus-Rakete der damaligen Orbital Sciences Corporation von einem umfunktionierten B-52-Bomber zwei kleinere Satelliten in den Orbit brachte. Seitdem wurden 43 Pegasus-Missionen durchgeführt, die letzte im Dezember 2016. Eine Reihe von US-Raumfahrtunternehmen, einschließlich Virgin Galactic und Generation Orbit Launch Services entwickeln derzeit luftgestützte Raketen.

Chinesische Entwickler haben seit Jahren im Stillen an ihren Entwürfen gearbeitet. Die „China Aerospace Science and Technology Corporation“, der die Chinesische Akademie für Trägerfahrzeugtechnik untersteht, stellte 2006 auf der 6. Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Zhuhai in der Provinz Guangdong ein maßstabsgetreues Modell einer geflügelten luftgestützten Rakete mit Festbrennstoff vor.

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