Von Hu Zexi, People’s Daily

Der chinesische Internetriese Baidu plant ein Labor für staatliche Ingenieurprojekte. Mit diesem soll die KI-Forschung des Landes, welches schon jetzt zu den global führenden zählt, weiter vorangetrieben werden.

Die bekannte chinesische Internetfirma Baidu hat vor kurzem bekannt gegeben, dass sie nach der offiziellen Genehmigung durch die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform ein Labor für staatliche Ingenieurprojekte aufbauen werde. In diesem Labor sollen Forschungen der Technologien zum Deep Learning, dem tiefgreifenden Lernen von Computern durch künstliche neuronale Netze, und der diesbezüglichen Anwendungen durchgeführt werden.

Offiziellen Angaben zufolge wird das Labor für staatliche Ingenieurprojekte zur Erforschung des Deep Learning, der audio-visuellen Wahrnehmung von Computern, der biometrischen Technologie sowie für Forschungen zu Mensch-Computer-Interaktionen, standardisierten Dienstleistungen und dem Schutz von geistigem Eigentum des Deep Learning dienen.

In China sind Labore für staatliche Ingenieursprojekte ein wichtiger Teil des staatlichen Systems für technologische Innovationen. Die Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen erhalten zudem Unterstützung von Privatunternehmen. Bis September 2016 sind bereits insgesamt 167 Labore für staatliche Ingenieurprojekte errichtet worden.

Seit Jahren schenkt die internationale Gemeinschaft den von China erzielten Ergebnissen im KI-Bereich viel Aufmerksamkeit. Anfang Februar hat die US-Zeitung New York Times den Artikel „China’s Intelligent Weaponry Gets Smarter“ veröffentlicht. Diesem Artikel zufolge investieren chinesische Unternehmen und Labore der Regierung viel in den KI-Bereich, während die Fertigung von elektrischen Konsumprodukten größtenteils nach Asien verlagert worden sei. Laut einem Bericht des Weißen Hauses über Künstliche Intelligenz von Oktober 2016 hat die Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten von chinesischen Experten bereits jene von US-Experten übertroffen.

Baidu ist neben Alibaba und Tencent eine der drei Top-Internetfirmen in China und zugleich eine weltweit berühmte Internetfirma. Schon 2015 wurde auf den Tagungen des Nationalen Volkskongresses (NVK) und der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV) von Li Yanhong, den Vorstandsvorsitzenden und CEO von Baidu und Mitglied des PKKCV, der Plan zum Bau des „China Brain“ vorgestellt, um die KI-Entwicklung zu fördern. Lu Qi, Geschäftsführer und COO von Baidu, sagte, dass von der Vorstellung des „China Brain“-Plans bis zur Vorstellung des Bauplans des neuen Labors für staatliche Ingenieurprojekte von Baidu weniger als zwei Jahre vergangen seien, was die rasche Entwicklung bei der Erforschung von Künstlicher Intelligenz in China verdeutliche.

Lu Qi ist global eine Autoritätsperson im KI-Bereich und arbeitete ehemals bei Microsoft. 2016 verließ er die Firma und nahm im Januar 2017 die Stelle als COO von Baidu an. Lu Qi wird für das jüngste Vorhaben von Baidu zuständig sein, so dass sich die Firma zu einem globalen Führer bei der KI-Forschung entwickeln kann.