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Mit Kleinkrediten gegen die Armut

(German.people.cn)
Freitag, 24. Februar 2017
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Kleinkredite sind in China fortan leichter zu beantragen, da sie als Teil einer landesweiten Kampagne zur Reduzierung der Armut gefördert werden. Für Kreditnehmer soll ein spezieller Armutslinderungsfonds für die Zinsgebühren aufkommen.

Bis Ende 2015 gab es in China noch mehr als 55 Millionen Menschen unterhalb der nationalen Armutsgrenze von 2.800 Yuan (rund 386 Euro) pro Person pro Jahr oder mit einem Einkommen von weniger als 8 Yuan (1,10 Euro) am Tag. Staatspräsident Xi Jinping sagte auf dem G20-Gipfel in Hangzhou im September 2016, dass die chinesische Regierung die gesamte Nation bis 2020 aus der Armut befreit haben werde.

Bis Ende 2016 wurden insgesamt 283,3 Milliarden Yuan (38,9 Milliarden Euro) an Kleinkrediten an 7,4 Millionen arme Familien landesweit vergeben. Letztes Jahr sind die Kreditvergaberaten von 2 Prozent im Jahr 2014 auf 26,7 Prozent angestiegen, wie die Führungsgruppe für Armutsreduzierung und Entwicklung des Staatsrats berichtet.

Ende 2014 veröffentlichten fünf zentrale Regierungsstellen, einschließlich des Arbeitsstabs für Armutslinderung, des Finanzministeriums und der Zentralbank, eine Leitlinie zur Entwicklung von Kleinkrediten, um damit mehr Menschen aus der Armut zu befreien.

Kredite bis maximal 50.000 Yuan (6.880 Euro) sollen bis auf drei Jahre vergeben werden. Da sie mit dem Leitzins der Zentralbank verliehen werden, erfordern sie keine Sicherheiten oder Bürgschaften. Für die Kreditnehmer wird ein spezieller Armutslinderungsfonds die Zinsgebühren decken. Für Kreditgeber, in der Regel lokale Banken, halten sich die Risiken in Grenzen, da die Regierungen auf Kreisebene einen Rückversicherungsfonds einrichten werden, um für Kredite aufzukommen, die nicht zurückgezahlt werden.

In Kreis Yanchi der Autonomen Region Ningxia stellten lokale Banken allein im vergangenen Jahr 540 Millionen Yuan (74,34 Millionen Euro) an solchen Krediten für arme Familien zur Verfügung. Die Genehmigungsraten erreichten 86 Prozent. Insgesamt 8.181 Familien verwendeten die Kredite dazu, eine lokale Schafrasse zu züchten und Gemüse zu pflanzen. Mit diesen Darlehen erreichte jede Familie im Durchschnitt 12.000 Yuan (1.650 Euro) an zusätzlichem Jahreseinkommen.

Laut Sun Bingyao, einem außerordentlichen Professor an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, bieten die aktuellen staatlich geförderten Darlehensprogramme Banken mehr Anreize dazu, Kredite an die Armen zu vergeben. „Kleinere Darlehen unter 50.000 Yuan für Menschen in Armut sind den Standards von Geschäftsbanken nach riskant und teuer“, so Sun. „Aber dank der nationalen Kampagne zur Bekämpfung der Armut, werden wieder mehr staatliche Mittel solchen Darlehen zugewiesen. Für die Dorfbewohner ist das Geld fast gratis und Banken müssen sich nicht allzu viele Sorgen machen.“ 

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