Die Einnahmen durch Versicherungsprämien sollen jene Japans demnächst überholen und China zum zweitgrößten Markt der Welt werden lassen. Die staatliche Aufsichtskommission zeigt sich derweil bei Auslandsinvestitionen besonnen.

Von Qiang Wei, People’s Daily

Chinas Versicherungsprämieneinnahmen haben bereits 3,1 Billionen Yuan (427 Milliarden Euro) erreicht und werden voraussichtlich jene Japans überholen und damit China zum zweitgrößten Versicherungsmarkt der Welt werden lassen. Ein Verantwortlicher der Nationalen Aufsichtskommission für das Versicherungswesen (CIRC) drückte aus, dass die CIRC eine „positive und umsichtige“ Haltung gegenüber Investitionen von Versicherungsfonds im Ausland vertrete.

Dies wurde auf einer vom Informationsbüro des Staatsrats veranstalteten Pressekonferenz am Mittwoch bekannt gegeben. Xiang Jubo, Vorsitzender der CIRC und drei Vizevorsitzende haben an der Konferenz teilgenommen und Fragen von Journalisten beantwortet.

Xiang sagte, dass die CIRC 2016 Erfolge bei der Förderung der Regulierungsreform und Entwicklung der Versicherungswirtschaft erzielt habe. Die CIRC habe eine umfassende und gründliche Aufsicht basierend auf den rechtlichen Gegebenheiten durchgeführt, das Risiko der Untergrenze kontrolliert und effektive Beiträge bei der gesamtnationalen Entwicklung geleistet.

Im vergangenen Jahr beliefen sich Chinas Prämieneinnahmen auf 3,1 Billionen Yuan (427 Milliarden Euro), was einer Zunahme von 27,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs entspricht. Die Einnahmen sollen diese die japanischen überholen und nur noch nach den USA auf dem zweiten Platz auf der Welt liegen.

Das landwirtschaftliche Versicherungsgeschäft ist von 5,18 Milliarden Yuan (713 Millionen Euro) im Jahr 2007 auf 41,7 Milliarden Yuan (5,7 Milliarden Euro) angewachsen und liegt weltweit nur noch hinter den USA.

Xiang sagte des Weiteren, dass die CIRC dieses Jahr der Risikoprävention und -kontrolle eine hohe Priorität zugestehen werde, um besser der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zu dienen.

Als Reaktion auf die Frage eines Reporters der Nachrichtenagentur Reuters über Auslandsinvestitionen sagte Chen Wenhui, Vizevorsitzender der CRIC, dass die Haltung der Kommission zu Auslandsinvestitionen positiv aber umsichtig sei. Die positive Haltung beruhe auf der großen Summe der verfügbaren Versicherungsfonds. Obwohl Chinas Markt groß genug sei, sei die globale Kapitalallokation vergleichsweise wichtiger geworden. Gleichzeitig habe China nur wenig Erfahrung bei Auslandsinvestitionen von Versicherungsfonds. Im Ausland könnten unterschiedliche rechtliche, politische und kulturelle Bedingungen Risiken bringen. China habe zudem einen Mangel an Talenten im Bereich der Auslandsinvestitionen. Aus dieser Perspektive heraus müsse die CRIC umsichtig sein.

Chen stellte vor, dass der Saldo der Auslandsinvestitionen der chinesischen Versicherungsbranche bis Ende Dezember 2016 49,2 Milliarden US-Dollar betrug, was einem Anteil von 2,33 Prozent der Bilanzsumme der Versicherungsbranche am Ende des Vorquartals entspreche. Es gebe noch relativ viel Spielraum im regulatorischen Verhältnis, welches bei 15 Prozent liege.

Die Verteilung der chinesischen Auslandsinvestitionen ist ebenfalls von Besonnenheit geprägt. Beispielsweise sind die wichtigsten Marktteilnehmer die entwickelten Länder und Regionen wie die USA, Großbritannien, Australien und Hongkong.

Die Anlageprodukte sind hauptsächlich Bankeinlagen, Anleihen, Aktien und Fonds auf dem offenen Markt. Die Investitionen auf dem offenen Markt machen einen Anteil von 53,4 Prozent aus. Auf die Aktien- und Immobilieninvestitionen entfallen 44,9 Prozent.

Auch in Zukunft werde die CIRC weiterhin eine vorsichtige Haltung einnehmen und die globale Kapitalallokation der Versicherungsagenturen fördern. Chen sagte dazu: „Die Versicherungsagenturen müssen zunächst in der Lage sein, im Ausland zu investieren. Sie müssen mehr Eigenmittel aufbauen. Die CIRC wird zudem die Aufsicht verstärken.“