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Gastkommentar: China und die Schweiz

(German.people.cn)
Montag, 16. Januar 2017
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Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping weilt zurzeit in der Schweiz, wo er unter anderem am Weltwirtschaftsgipfel teilnimmt. Der Schweizer Journalist Simon Gisler bewertet für People’s Daily Online die jüngsten Entwicklungen.

Von Simon Gisler, 15. Januar 2017

Der Gastkommentar des Präsidenten der Volksrepublik China, Xi Jinping, fand in der schweizerischen Medienlandschaft große Beachtung. Bei seinem ersten Besuch als chinesischer Staatspräsident in der Schweiz lobte Xi Jinping die guten, freundschaftlichen Beziehungen zwischen China und der Schweizerischen Eidgenossenschaft. „Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück auf Erden.“ Für einmal zitierte der chinesische Präsident nicht etwa den großen Konfuzius, sondern den bekannten Schweizer Dichter Carl Spitteler.

Die Schweiz und die Volksrepublik China pflegen seit langem einen intensiven Austausch. Als hervorragendes Ergebnis dieser Kontakte gilt das Freihandelsabkommen, welches die Schweiz als erstes kontinentaleuropäisches Land mit dem „Reich der Mitte“ abschließen konnte. Das Abkommen gilt seit zweieinhalb Jahren. Noch lässt der Durchbruch allerdings auf sich warten. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass der viel gepriesene „Quantensprung“ bislang ausgeblieben ist. Trotzdem äußerten sich die Schweizer Wirtschaftsführer positiv, obwohl sich einzelne Branchenvertreter – insbesondere aus der Maschinenindustrie – eine forschere Gangart wünschten.

Dieses Vertragswerk ist denn auch primär von besonderem Interesse der Schweizerinnen und Schweizer. So beklagen Vertreter des Verbandes der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (SWISSMEM) das nachlassende Wachstum in China, welches die Exporte bremse. Vertreter der pharmazeutischen und chemischen Industrie andererseits hoffen auf einen riesigen Wettbewerbsvorteil gegenüber der EU und den USA, wenn in zehn Jahren – nach Überwindung der Anlaufschwierigkeiten –90 Prozent der Produkte zollfrei werden. Das Interesse der Schweizer Wirtschaft am Freihandelsabkommen bleibt weiterhin groß.

Auf große Zustimmung stößt der Vorschlag von Xi Jinping zur innovativen und pragmatischen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. An der Schaffung von chinesisch-schweizerischen Plattformen auf hohem Niveau zur Intensivierung der Zusammenarbeit von Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstituten ist auch die Schweiz sehr interessiert.

Die Menschen in der Schweiz werten die Teilnahme des chinesischen Präsidenten am Weltwirtschaftsforum in Davos als sehr positiv und heißen ihn in der verschneiten Landschaft herzlich willkommen. Die Erwartungen und die Hoffnung zur Bewältigung der immensen Herausforderungen unserer komplexen Welt sind groß.

Voller Spannung erwarten die Menschen in der Schweiz auch den Besuch beim Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf. Schön wäre es, wenn die Beteiligten den schönen Worten für Vorschläge zum Aufbau einer besseren Welt auch Taten folgen ließen.

Trotz seinen umfangreichen Ausführungen über die Welt- und Finanzwirtschaft äußert sich Xi Jinping nicht über die enormen Probleme der weltweiten Migrationsbewegungen und zur Geißel des internationalen Terrorismus. Das ist sehr schade. Zu dieser Problematik hätten sich die Menschen in der Schweiz vom chinesischen Präsidenten Lösungsvorschläge erhofft.

Möge der gute Geist der freundschaftlichen Zusammenarbeit auch im neuen Jahr reiche Früchte tragen. Oder in den Worten von Konfuzius: „Wer nicht an die Zukunft denkt, wird bald große Sorgen haben.“

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