Chinas Devisenreserven schrumpften auch im Dezember, wie offizielle Daten vom Samstag zeigen. Dies ist der sechste Monat in Folge. Allerdings hat sich die Geschwindigkeit des Rückgangs verringert.

Die chinesischen Devisenreserven beliefen sich im vergangenen Monat auf rund 3,01 Billionen Dollar, meldete die Staatliche Devisenverwaltung mit Verweis auf die Zahlen der Zentralbank. Im November waren es noch 3,05 Billionen Dollar.

Zwar schrumpften die Devisen damit nur noch um 41,1 Milliarden Dollar (69,1 Milliarden Dollar im Vormonat), gleichwohl war dies der sechste Monat in Folge. Auch die Goldreserven des Landes sanken im Dezember um 1,9 Milliarden Dollar. Im Verlaufe des Jahres 2016 sanken die Devisenreserven des Landes um 319,8 Milliarden Dollar, was weniger ist als im Vorjahr.

Im Dezember sanken die Reserven weiterhin, da sie die Chinesische Nationalbank verwendet, um den Devisenmarkt zu stützen, schrieb die Regierungsstelle in einer Erklärung. Der Hauptgrund für Chinas fallende Devisenreserven im Jahr 2016 seien die Bemühungen der Zentralbank, den chinesischen Yuan stabil zu halten. Die Devisengeschäfte, die Preisschwankungen bei den Anlagevermögen und die Schwankungen zum Dollarkurs haben den Rückgang ebenfalls beeinflusst, hieß es weiter. Der chinesische Yuan verlor vor dem Hintergrund steigender Zinsen in den USA und Kapitalabflüssen gegenüber dem steigenden Dollar im Jahr 2016 etwa 7 Prozent an Wert.

Trotz des jüngsten Rückgangs besitzt China noch immer die weltweit größten Devisenreserven. Das Land freut sich über Devisenzuflüsse aus seinem Handelsüberschuss und über ausländische Direktinvestitionen im Wert von 620 Milliarden Dollar pro Jahr.

China hat mehr als genug Devisenreserven um Importrechnungen zu begleichen und Auslandsschulden zu zahlen. Die meisten Devisenreserven seien flüssig und nutzbar, hieß in einem Bericht von UBS China. Allerdings seien sie nicht geeignet, um die Währung über einen langen Zeitraum zu verteidigen.

Chinas Geldpolitik werde auch im Jahr 2017 umsichtig und neutral bleiben, schrieb die Zentralbank am Freitag in einer Erklärung, und die Regierung werde die Reformen des System zur Verwaltung der Devisen weiterentwickeln.

Die Staatliche Devisenverwaltung erklärte am Freitag, dass die Verwaltung von grenzüberschreitenden Kapitalströmen stärken und das Betriebsmanagement der Devisenreserven erhöhen wolle, um einerseits die Sicherheit und Flexibilität zu erhalten und anderseits gegen Wertverluste vorzubeugen.

Diejenigen, die Fremdwährungen kaufen wollen, müssen den Zweck spezifizieren und zusätzliche Informationen liefern, hatte die Staatliche Devisenverwaltung vergangene Woche angekündigt. Sie fügte hinzu, dass die verstärkte Kontrolle nicht normale Devisenkäufe einschränke für diejenigen, die im Ausland studieren oder reisen wollen. Die Regel ziele darauf ab, illegalen Investitionen zu begegnen.

Unterdessen zwingt der schwache Yuan die Zentralbank, mehr Devisenreserven zu verwenden, um den Markt zu auszugleichen.