Die südchinesische Inselprovinz Hainan hat zum 1. Januar dieses Jahres den Handel und die Verarbeitung von Korallen sowie Riesenmuscheln unter Strafe gestellt. Über 20.000 Menschen könnten dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren.
Das Verbot zielt darauf ab, die Meeresressourcen zu schützen und die illegale Fischerei zu beenden. Verboten wurden der Handel und die Verwertung von Korallen, Riesenmuscheln sowie verwandten Produkten.
Viele Handwerksbetriebe im Kreis Tanmen, das für die Verarbeitung und den Vertrieb von Riesenmuschelprodukten bekannt war, mussten geschlossen werden. Zehntausende Menschen verloren ihren Arbeitsplatz.
Chen Ming, Chef eines Handwerksbetriebs in Tanmen, sagte, dass er sein Unternehmen erst vor zwei Jahren gegründet hatte. Damals wurde die Branche von der Lokalregierung unterstützt. Die guten Entwicklungschancen zogen ihn an.
Laut Cao Yeke, Direktor des Riesenmuschelverbands der Provinz Hainan, gab es in Tanmen ungefähr 900 Handwerksläden mit Produkten aus Riesenmuscheln und mehr als 150 verarbeitende Betriebe.
Ungefähr 20.000 Einheimische und 10.000 Wanderarbeiter waren in dieser Sparte beschäftigt, deren Gesamtumsatz im vergangenen Jahr bei mehr als drei Milliarden Yuan (414 Millionen Euro) lag.
Cao sagte, dass er etwa 20 Millionen Yuan verloren hat. Die Händler hatten nur 20 Tage Zeit, um ihre Vorräte abzubauen.
Ganjie, Bürgermeister des Kreises Tanmen, sagte im vergangenen Dezember in einem Interview, dass die Lokalregierung durch die Förderung von Fischerei, Tourismus sowie gesundheitsbezogenen Branchen den industriellen Wandel vorantreiben wird.