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Luftverschmutzung: Kindeswohl kommt vor Karriere

(German.people.cn)
Mittwoch, 04. Januar 2017
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Die 34-jährige Lan Yanfei zog 2013 aus der chinesischen Hauptstadt Beijing nach Südchina, um dem schweren Smog zu entkommen und die Gesundheit ihres Kindes zu schützen.


Die besorgte Mutter Lan Yanfei. (Foto von China Daily)

„Ich habe früher in Yangzhou in der Provinz Jiangsu gearbeitet. 2007 bekam ich ein Stellenangebot in Beijing. Damals war das ganze Land begeistert von den Olympischen Spielen in der chinesischen Hauptstadt. Ich wollte das Ereignis selbst miterleben und meine Karriere dort weiterentwickeln“, erklärt Lan.

„Bevor ich in Beijing ankam, wusste ich nur, dass es dort wahrscheinlich Sandstürme gibt und dass das Wetter sehr trocken ist. Aber um meinen Traum zu verwirklichen, habe ich mich gar nicht um die Luftqualität gekümmert.“

Lans Ehemann, der auch an mehreren Umweltprojekten teilgenommen hat, erzählte ihr von den möglichen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit. „Er trug immer einen Mundschutz, sobald die Luftqualität sich verschlechterte. Ich dachte, dass das ein bisschen komisch ist, denn auf der Straße hat niemand eine Maske getragen. Für mich war es sehr peinlich, einen Mundschutz zu tragen“, gibt Lan zu.

„Allerdings begann ich, die Luftverschmutzung ernst zu nehmen, nachdem ich 2010 mein erstes Baby bekommen hatte. Diese Veränderung hat mich dazu gezwungen, die Luftverschmutzung und ihre Auswirkungen zu überdenken.“

Lans Sohn Tiantian wurde 2010 mehrmals von Fieber geplagt. Als Lan ihn ins Krankenhaus brachte, bemerkte sie, dass dort viele nervöse Eltern mit ihren kranken Kindern in langen Schlangen anstanden.

„Mein Sohn wurde bei Smogwetter leicht krank. Auch meine Eltern fühlten sich nicht wohl, sie husteten oft“, berichtet Lan. „Ich dachte zu dieser Zeit, dass ich etwas dagegen tun muss.“

Ende 2013 zogen Lan und ihr Mann nach Yunnan in Südchina. Lans Eltern waren gegen diese Entscheidung, weil sie dachten, dass der Umzug ihre Karriere negativ beeinflussen würde.

„Meine Eltern, Freunde und Kollegen waren alle schockiert, als ich ihnen von meiner Entscheidung für den Umzug nach Yunnan erzählte. Natürlich habe ich auch etwas geopfert. Ich musste die Beschäftigungsmöglichkeiten und mein persönliches Netzwerk in Beijing zurücklassen.“

„Als Mutter genießt die Gesundheit meines Kindes immer die höchste Priorität. Wenn man eher seinen Job und Unterkunft schätzt und bereit ist, seine Gesundheit zu gefährden, kann man weiterhin in Beijing bleiben. Am Ende ist es eine persönliche Entscheidung“, so Lan.

Anfang 2016 zog Lans Familie nach Shenzhen in der Provinz Guangdong, um vielversprechendere Karrierechancen und eine bessere Kindererziehung zu finden. Einer ihrer Freunde ist ihr nach Guangdong gefolgt. „Einer meiner Freunde in Beijing beschloss 2017, nach Zhongshan in der Provinz Guangdong zu ziehen. Viele Leute sagen, dass es klug von mir war, dass ich bereits 2013 Beijing verlassen habe. Ich würde sagen, dass ich es getan habe, weil ich eine Mutter bin.“

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