Experten zufolge würde China Gegenmaßnahmen ergreifen, falls das Aufrüsten der Vereinigten Staaten im Südchinesischen Meer zu einem Sicherheitsrisiko für das chinesische Territorium werden sollte.

Die Internetseite der US Navy Times berichtete am 31. Dezember, dass der Flugzeugträger USS Carl Vinson der Nimitz-Klasse zusammen mit einer Begleitflotte und insgesamt 7.500 Mannschaftsmitgliedern Kurs auf den Westpazifik genommen habe.

Einem anderen Bericht des Magazins National Interest vom 1. Januar zufolge überlegen hochrangige Strategen der US-Armee und des Pentagons neue Möglichkeiten zur Verwendung von bestehenden Waffenträgern, darunter auch die Stationierung von mobiler Artillerie im Gebiet des Südchinesischen Meeres, die gegebenenfalls auch zur Luftabwehr gegen Raketen und Marschflugkörper dienen könnte. Laut dem Magazin wurde dahingehend offiziell noch nichts entschieden, jedoch ist es „eines der Dinge, die in Erwägung gezogen werden“.

Zugleich haben Pentagonvertreter öffentlich erklärt, dass die USA weiterhin Übungen der Schifffahrtsfreiheit durchführen werden, in deren Verlauf sich Schiffe bis auf zwölf Seemeilen an von China beanspruchtes Territorium annähern. „Zusätzlich zu diesen Aktivitäten ist es durchaus möglich, dass die USA auch Möglichkeiten zum Bereitstellen von mehr offensiven und defensiven Waffen in der Region finden könnten“, so der Artikel.

„Offenbar will das US-Militär neue Wege finden, um China im Südchinesischen Meer einzudämmen“, erklärt Zhao Xiaozhuo, Direktor des Zentrums für Chinesisch-Amerikanische Verteidigungsbeziehungen der Akademie für Militärwissenschaften der Volksbefreiungsarmee. „Wir werden sehen, wie lange die USS Carl Vinson hier bleiben wird. Ist es nur eine Durchfahrt oder ein längerer Aufenthalt oder sollen Übungen abgehalten werden? Und wie weit nähert man sich den von China beherrschten Inseln? Wir werden ein wachsames Auge darauf haben.“

Zhao zufolge ist der Grund für die Errichtung mobiler Artillerie-Einheiten die Möglichkeit, damit schnell in jeden Konflikt in der Umgebung der Inseln des Südchinesischen Meeres einzugreifen. Laut Zhang Junshe, einem Forscher am Institut für Marinestudien der Volksbefreiungsarmee, „wird China gewiss Gegenmaßnahmen ergreifen“, falls die Errichtung von US-Waffen im Südchinesischen Meer eine Gefahr für die chinesischen Inseln, Einrichtungen oder Personen darstellen sollte.

Am Montag führten J-15-Kampflugzeuge vom derzeit noch einzigen chinesischen Flugzeugträger Liaoning Übungen unter „komplexen Meeresbedingungen“ durch, wie auf einer Internetpräsenz der chinesischen Marine bekannt gegeben wurde. Der Flugzeugträger Liaoning und seine Begleitflotte sind am 25. Dezember erstmals durch die Meerenge von Miyako in den Pazifik eingefahren, um dort offiziellen Angaben zufolge eine routinemäßige Übung im westlichen Teil des Stillen Ozeans durchzuführen.