×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Politik und Wirtschaft

Schlupfloch für Kauf ausländischer Währungen geschlossen

(German.china.org.cn)
Mittwoch, 04. Januar 2017
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Chinesische Bürger müssen ein neues Antragsformular ausfüllen, wenn sie Devisen kaufen wollen. Die Anpassung reflektiert das aufgrund der Kapitalflucht strengere Prüfverhalten der Devisenaufsicht.

Das Antragsformular enthält 11 Zwecke, die als Begründung angegeben werden können – einschließlich Reisen und medizinischer Versorgung.

Das Antragsformular gestattet es den Bürgern nicht, ausländische Währungen zu kaufen, wenn sie damit Einkäufe im Ausland machen wollen, die chinesischen Bürgern noch nicht offenstehen, wie zum Beispiel Immobilien und Versicherungen in Übersee, die eine Rendite auszahlen.

Bürger, die gegen die Regeln verstoßen, kommen auf eine „Beobachtungsliste“ der Währungsaufsicht und werden für ein bis drei Jahre nicht in der Lage sein, ausländische Währungen zu kaufen, meldet das Staatlichen Devisenamt (State Administration of Foreign Exchange, SAFE).

Am Samstag gab die SAFE bekannt, dass eine strengere Aufsicht hinsichtlich des Zwecks von Devisenkäufen dabei helfen würde, Lücken im derzeitigen System, die zu illegalen Transaktionen wie Geldwäsche und Überweisungen von „Untergrundbanken“ führen könnten, zu schließen.

China werde nehr Wert auf die Vermeidung finanzieller Risiken legen, sagte Zhou Xiaochuan, Gouverneur der Chinesischen Zentralbank (CZB), bei seiner Neujahrsrede.

Die Ankündigung kam zu einer Zeit der Spekulation darüber, dass die Regierung inmitten des Kapitalabflusses nun die individuellen Einzelkäufe ausländischer Währungen bremsen könnte. Der Yuan ist 2016 gegenüber dem US-Dollar um fast 7 Prozent gefallen, und Analysten sagten, dass die chinesische Währung angesichts der jüngsten Stärke des Dollars zu Beginn des neuen Jahres weiterhin unter Abwertungsdruck stehen werde.

Aber Xie Yaxuan, Chefvolkswirt bei China Merchants Securities, wollte von solchen Spekulationen nichts hören und sagte, dass das unveränderte jährliche Kontingent von 50.000 US-Dollar für den Kauf von Währungen durch Privatpersonen signalisiere, dass die Regierung nicht die Absicht habe, den Kauf ausländischer Währungen zu begrenzen.

Die Höhe der ausländischen Vermögenswerte, die von chinesischen Bürgern gehalten werden, sei viel niedriger als die Vermögenswerte von Einwohnern anderer Länder und stelle für die Regierung keinen großen Grund zur Sorge dar, so Xie.

Das Verhältnis der Chinesischen privaten Bestände an ausländischen Vermögenswerten zum BIP lag 2015 bei 25,9 Prozent – weit weniger als der G20-Durchschnitt von 124,7 Prozent.

Die SAFE hatte noch im Januar 2016 verkündet, dass es keine Begrenzung für ausländische Währungsverkäufe an Privatpersonen geben werde, trotz des Drucks der sich verringernden Devisenreserven.

China habe unter weniger Druck durch Kapitalflucht zu leiden, als noch vor einem Jahr, sagte Yao Yang, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Peking-Universität. Er erwarte nicht, dass die Regierung kurzfristige Einschränkungen für einzelne Devisenkäufe einführen werde, sagte Yao. „Beschränkungen werden nicht zu einer Stabilisierung des Marktes führen – im Gegenteil, die Kapitalflucht könnte dadurch schlimmer werden“, sagte er.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.