Die von Ma Yongfeng kuratierte Serie digitaler Arbeiten „Digitale Körper in der Screen-Landschaft" untersucht verschiedene Phänomene der Digitalisierung aus künstlerischer Perspektive. Das Goethe-Institut Beijing präsentiert noch bis Samstag, 14. Januar, in seinen Räumen in Künstlerbezirk 798, in einer zweiten Runde drei Video-Arbeiten des chinesischen Künstlers Lin Ke.
Lin Ke wurde 1984 in Wenzhou in der Provinz Zhejiang geboren und lebt und arbeitet in Beijing. 2008 schloss er sein Studium am Department für Neue Medien an der China Academy of Art ab. Seit Beginn seiner künstlerischen Karriere arbeitet Lin Ke mit den digitalen Methoden, die die Neuen Medien bieten. Seine Werke tragen den Stempel des Internet-Zeitalters. Der Künstler wurde von TV-Serien wie Star Treks und Animationen beeinflusst. In seinen eigenen Arbeiten untersucht er die engen Beziehungen zwischen Science-Fiction und Realität und die sie bestimmenden Gesetzmäßigkeiten.
Seine Arbeiten gehen über die eigentliche Bedeutung des Bildes hinaus. Es gelingt ihm, neue Perspektiven auf die Beziehung zwischen Natürlichem und Künstlichem, zwischen Realität und Virtualität zu eröffnen. In den letzten Jahren versuchte Lin Ke, das Betriebssystem sozusagen zu verlassen und sich mit seiner eigenen Performance ins Bild zu bringen: Sehen wird zu Gesehen werden, das Subjekt wird zum Anderen. Angesichts dieser Wechselseitigkeit lassen seine Arbeiten das Publikum von Neuem über die Beziehung zwischen realem Körper und Online-Identität nachdenken. Die Ausstellung wurde am 04. Dezember eröffnet und kann joch bis zum 14. Januar in Beijing besucht werden.