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Standardisierung als Schlüssel für die weitere Verbreitung von TCM

(German.people.cn)
Montag, 12. Dezember 2016
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Forscher für Traditionelle Chinesische Medizin gewinnen vermehrt Preise und ihr Fach damit weltweit an Ansehen. Für eine noch größere internationale Akzeptanz sind Systematisierung und Standardisierung von entscheidender Bedeutung.

Im Oktober 2015 gewann der Forscher Tu Youyou den Medizin-Nobelpreis für die Entdeckung von Artemisinin, welches für die Behandlung von Malaria verwendet werden kann. 2012 wurden die Hämatologen Wang Zhenyi und Chen Zhu mit dem siebten Szent-Gyorgyi-Preis für den Fortschritt in der Krebsforschung ausgezeichnet. Sie kombinierten den Wirkstoff Tretinoin, auch Vitamin-A-Säure genannt, aus der westlichen Medizin mit Weiß-Arsenik aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), um Promyelozytenleukämie zu behandeln, eine Erkrankung des blutbildenden Systems.

Neben dem Fortschritt im akademischen Bereich lernen auch Menschen im Ausland TCM immer besser kennen. Diesen Sommer lag die Aufmerksamkeit der Welt auf den lila Flecken auf dem Rücken des Gold-Olympioniken Michael Phelps, der Medienberichten zufolge Schröpfen zur Muskelentspannung genutzt hat.

Menschen weltweit haben zudem die Einsicht gewonnen, dass sich Pharmaforschung auch auf die Erhaltung der Gesundheit konzentrieren sollte, statt nur auf die Behandlung von Krankheiten, was die Nachfrage für TCM weltweit erhöht habe, so Zhang Boli, Direktor der Chinesischen Akademie für Chinesische Medizinwissenschaft.

TCM ist bereits in 183 Ländern und Regionen der Welt präsent. Insgesamt 103 Länder und Regionen haben die medizinische Nutzung von Akupunktur und der Moxa-Wärmetherapie gestattet und 18 haben bereits Behandlungen von ihren jeweiligen Versicherungssystemen abdecken lassen, wie eine Weißbuch zur TCM des Informationsbüros des Staatsrats am letzten Dienstag berichtete. Einige Medikamente der TCM wurden dem Weißbuch zufolge bereits in Ländern wie Russland, Kuba, Vietnam, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten registriert.

Doch trotz dieser Fortschritte ist TCM immer noch nicht allgemein im internationalen System der Medizin- und Pharmaforschung akzeptiert. „Obwohl Institutionen in Europa und den USA begonnen haben, TCM zu erforschen [...], ist es immer noch nicht zu einem Teil der gängigen Methoden der westlichen Medizinwissenschaft geworden“, so Zhang gegenüber Global Times. Laut Zhang ist TCM lediglich in einigen Ländern Südostasiens verbreitet. Chinas TCM-Sektor sollte dem Experten zufolge überzeugende Beweise über die Wirksamkeit der TCM liefern und die Herstellung standardisieren, um modernen wissenschaftlichen Praktiken zu genügen.

Laut Liu Changxiao, einem Forscher an der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen, ist es im Vergleich zu TCM für Behandlungsmethoden wie Akupunktur und Schröpfmassage einfacher, im Ausland Akzeptanz zu finden. Ausländische Gesundheitsbehörden haben Bedenken über die Qualität von TCM sowie über Probleme wie Schwermetallbelastung oder Pestizid-Rückstände, so Liu gegenüber Global Times. Qualitätskontrolle und Standardisierung der Kultivierung und Herstellung von TCM-Wirkstoffen sei dem Experten zufolge daher ein Schlüssel für die weitere Anerkennung auf der Welt.

In China wächst der TCM-Sektor rasant und genießt die Unterstützung der Regierung. Derzeit wurden dem Weißbuch nach bereits 60.000 Medikamente der TCM sowie solche von ethnischen Minderheiten anerkannt. 2.088 Pharmaunternehmen stellen unter Berücksichtigung der offiziellen guten Herstellungspraxis für medizinische Produkte patentierte Wirkstoffe her. Der Ausstoß der TCM-Pharmaindustrie betrug 2015 in China 786,6 Milliarden Yuan (rund 108 Milliarden Euro) und umfasste damit 28,55 Prozent der gesamten Umsätze der Pharmaindustrie des Landes.

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