Text von Ge Feili, Fotos von Wang Xiaoding, People's Daily Online
Am zweiten Tag der Jiangxi-Pressetour wurden die in- und ausländischen Medienvertreter ins Bada-Shanren-Museum in Nanchang geführt sowie zu weiteren Sehenswürdigkeiten in der Stadt Fuzhou.
Der berühmte Maler der Qing-Zeit (1644 – 1911) wird von manchen als leicht verrückt, von anderen als politischer Karikaturist angesehen. Sicher ist, dass er ein Meister seines Faches war. Zhu Da (1626 – 1705) war ein Tuschemaler und Kalligraph von adliger Abstammung, der heute vor allem unter seinem Künstlernamen Bada Shanren bekannt ist. Seine Kunst hat viele Nachfolger beeinflusst, darunter auch Qi Baishi und Zhang Daqian. Trotz seiner Abstammung von der besiegten Ming-Dynastie oder vielmehr wegen der politischen Unruhen seiner Zeit wurde er Mönch und trat später einem daoistischen Kloster in Nanchang bei, welches 1959 zu einem Museum über sein Leben und Wirken ausgebaut wurde.
Zum Ende der Ming-Dynastie, die der militärischen Stärke der Mandschuren unterlag, entschied sich Zhu Da dazu, das Leben eines einfaches Mönches zu führen und tat dies 40 Jahre lang. Sein Leben im Kloster nutzte er für die Produktion von Kunstwerken, die heute für Millionen auf der ganzen Welt gekauft werden und als begehrte Sammelobjekte dienen. Sein Pseudonym ziert seine Werke auf eine ungewöhnliche Weise, da sich die Schriftzeichen als zwei Wörter zugleich lesen lassen: Lachen und Weinen. Wohin jede einzelne Unterschrift tendiert, bleibt der Interpretation der Betrachter überlassen.
Seine Maltechnik fängt Licht und Schatten mittels vollendeter Beherrschung des Pinsels ein. Während des Malens, so wird berichtet, hat Bada Shanren gelegentlich geschrien und gezuckt. Manche zweifelten deshalb an seiner geistigen Gesundheit. Einige Historiker interpretieren diese Eigenart als eine weitere Vorsichtsmaßnahme, um sich damit vor politischer Verfolgung durch die mandschurische Qing-Dynastie zu schützen.
Von besonderer Berühmtheit sind seine Blumen- und Vogelbilder. Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die dargestellten Tiere oftmals den Blick nach oben richten und sich dabei relativ ungerührt zeigen. Manche Kunsthistoriker haben dies als eine rein bildliche Kritik an der Qing-Regierung interpretiert, die in den ersten Jahren ihrer Herrschaft vehement gegen Kritiker vorging, um ihre Macht zu festigen.
Das Gedenkmuseum für Bada Shanren dient der Sammlung, Ausstellung, Forschung und Bekanntmachung der Werke des Künstlers und einiger anderer zeitgenössischer Kunst. Die Gebäude des Museums vereinen Chinas antike Architektur mit modernen Anbauten in harmonischer Weise und ganz nach daoistischen Prinzipien.