Text von Ge Feili, Fotos von Wang Xiaoding, People's Daily Online

Am fünften Tag der Jiangxi-Pressetour verschlug es die in- und ausländischen Medienvertreter von dem Dorf Huangling aus in die Stadt Jingdezhen, die für ihre Keramiken berühmt ist.

Vor der Abreise aus dem beschaulichen Dorf Huangling im Kreis Wuyuan wurde auf einer Pressekonferenz der örtlichen Partei- und Regierungsvertreter sowie der Privatwirtschaft über die Vereinbarkeit der Bewahrung und Förderung der örtlichen Kultur und Natur mit den Bedürfnissen der weiteren Entwicklung und touristischen Erschließung gesprochen.

Wu Xiangyang, Vorstandsmitglied und größter Investors des Unternehmens zur Entwicklung von Huangling, nannte die ökonomische Unterentwicklung als eine Gefahr und den Tourismus als Chance für die Region. Laut Wu soll Huangling als ein „Ort der Ruhe“ erhalten bleiben.

Rund 700.000 Besucher sollen dieses Jahr bereits den Ort besucht haben. Um zu keiner Besucherschwämme zu führen, die dem beschaulichen Image abträglich sein würde, soll die Touristenzahl mit der weiteren Erschließung des Gebiets in Einklang gehalten werden. Von den 15 Quadratkilometern Gesamtfläche sind bisher nur zwei Quadratkilometer erschlossen.

Noch liegt Huangling vergleichsweise abgeschieden. Doch ein Eisenbahnanschluss soll zukünftig die Anreise erleichtern. Die Zimmerpreise liegen derzeit zwischen 600 bis 1.000 Yuan pro Nacht. In den nächsten Jahren sollen jedoch noch luxuriösere Unterkünfte angeboten werden. Huangling soll damit zu einer internationalen Marke der Erholung werden, zugleich aber seinen idyllischen Charme bewahren.

Die Stadt Jingdezhen liegt im Nordosten der Provinz Jiangxi und ist die letzte Station auf der Pressetour durch Jiangxi. In ganz China und teils darüber hinaus sind ihre Keramiken bekannt, die traditionell durch reiche Verzierungen bestechen. Das Porzellan von Jingdezhen wird in China als weiß wie Schnee, hell wie ein Spiegel und wohlklingend wie eine Glocke beschrieben.

Die Stadt präsentiert ihre Kunstfertigkeit im Industriemuseum für Töpferei und Porzellankunst, in den – teilweise umgewandelten – Fabriken, auf der Keramikmesse und in zahlreichen Porzellanläden. Die in- und ausländischen Medienvertreter der Jiangxi-Pressetour machten Halt im Taoxichuan-Industriepark, welcher eine ehemalige Keramikfabrik umfasst.

In Jingdezhen, der „Stadt des Porzellans“, sieht man sich in Tradition der Frühen Han-Zeit (207 v. Chr. bis 6 n. Chr.). Zu dieser Zeit wurde in Jingdezhen bereits Porzellan hergestellt, welches später seinen Weg über die Seidenstraße auch nach Europa fand. Dort regten die üppigen Verzierungen die Fantasie der Künstler an und bereiteten den Weg zur Kunstrichtung der Chinoiserie. Auch heute ist die Keramikherstellung noch der größte Industriezweig der Stadt, für den Tausende von Künstlern arbeiten.