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Chinesische Zentralbank sieht trotz Yuan-Abwertung von Eingriffen ab

(German.people.cn)
Freitag, 18. November 2016
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Die Chinesische Volksbank verfolgt laut Experten momentan einen Laissez-faire-Ansatz. Wirksame Instrumente sind verfügbar, eine dringende Notwendigkeit zur Ergreifung von Maßnahmen besteht in der jetzigen Situation allerdings nicht.

Trotz einem starken Abwärtstrend des Yuan-Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar in den letzten Tagen blieben Chinas geldpolitische Entscheidungsträger größtenteils ruhig und scheinen einen Laissez-faire-Ansatz zu verfolgen, sagten Analysten am Donnerstag.

Die Methode kann vielleicht nicht dabei helfen, den Abwertungsdruck zu reduzieren, aber für die Zentralbank Chinesische Volksbank (PBC) ist es jedenfalls momentan sinnvoller, wenn nicht „absolut notwendig“ von groß angelegten Eingriffen abzusehen, so die Experten.

In den letzten Monaten wertete der Yuan gegenüber dem US-Dollar kontinuierlich ab, aber diese Tendenz nahm diese Woche an Fahrt auf, als der Dollar im Anschluss an die Ergebnisse der US-Wahl eine starke Aufwärtsbewegung gemacht hat. Am Mittwoch fiel der Yuan auf den tiefsten Stand seit mehr als acht Jahren, festgelegt von der PBC auf den Referenzpreis von 6,8592 pro Dollar.

Ungeachtet der Tatsache, dass die PBC den zehnten Tag in Folge einen schwächeren Referenzkurs festlegte, festigte sich der Yuan am Donnerstag gegenüber dem Dollar im Handel, schwankte aber noch um geringe Stufen. Er öffnete mit 6,876 pro Dollar und stieg gegen Mittag auf 6,8692.

Laissez-faire-Ansatz

Abgesehen von der Bestimmung des Referenzkurses, von dem aus der Yuan um zwei Prozent nach unten oder oben schwanken darf, hat die PBC ihr Schweigen aufrechterhalten und Interventionsmaßnahmen vermieden.

Die PBC hat keine öffentliche Erklärung über die jüngste Abwertung des Yuan abgegeben, und es gab keine Anzeichen für das Ergreifen groß angelegter Maßnahmen vonseiten der Zentralbank, um den Yuan in seinem Fall zu zügeln.

Liu Xuezhi, ein Analyst der Bank of Communications, sagte am Donnerstag gegenüber Global Times, dass der Laissez-faire-Ansatz der PBC angesichts der Volatilität im Devisenmarkt viele Vorzüge bietet.

Liu sieht zwei mögliche Gründe hinter der Entscheidung der PBC: die hohen Kosten und die geringe Wirksamkeit potenzieller Eingriffe sowie das langfristige Ziel, dem Markt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Wechselkurses zukommen zu lassen.

„Mit dem fortsetzenden Erstarken des US-Dollars erscheinen Maßnahmen wie eine Reduktion der Auslandsreserven zur Stützung des Yuan wie ein zeitgleicher Kampf mit der gesamten Welt: Die Verluste übersteigen den Gewinn“, sagte Liu, und ergänzte, dass solche Maßnahmen in der jetzigen Situation kostspielig und wirkungslos sein könnten.

Chinas Auslandsreserven reduzierten sich in den letzten Monaten, was Gerüchte befeuerte, dass die PBC diese zur Unterstützung des Yuan beschneidet. Nach Liu handelt es sich angesichts des Verfalls der US-Staatsanleihen „eher um eine natürliche Marktbewegung“.

Kein Mangel an Werkzeugen

Andere Analysten stimmen überein, dass angesichts der weltweiten Unsicherheiten die abwartende Haltung der PBC ein besserer Ansatz darstelle als verfrühte Entscheidungen.

„Auf dem Markt gibt es momentan sehr viele Unklarheiten, insbesondere aufgrund der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Wird er seine wirtschafts– und handelspolitischen Vorschläge umsetzen? Zudem steigen die Erwartungen für eine Leitzinsanhebung durch die US-amerikanische Zentralbank“, sagte Li Daxiao, Chefökonom von Yingda Securities mit Sitz in Shenzhen, gegenüber Global Times.

„Der Abwertungsdruck ist weiterhin beherrschbar, und es besteht momentan keine dringende Notwendigkeit zur Ergreifung von Maßnahmen“, sagte Xu Gao, Chefökonom von China Everbright Securities, hinzufügend, „dass es der PBC nicht an Instrumenten mangelt, um den Yuan notfalls zu stabilisieren“.

Analysten wiesen darauf hin, dass mit dem Laissez-faire-Ansatz der Druck auf den Wechselkurs des Yuan gegenüber dem Dollar in der nahen Zukunft fortbestehen könnte und möglicherweise Kollateralschäden in der chinesischen Wirtschaft verursachen wird. 

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