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Raumfahrt sollte eine gemeinsame Herausforderung sein

(German.people.cn)
Donnerstag, 03. November 2016
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Die Erforschung des Weltraums liegt im gemeinsamen Interesse der ganzen Welt. Es bieten sich viele Chancen für Kooperationen. Von den jüngst gemachten Fortschritten Chinas können alle Länder profitieren.

Im September hielt der US-Ausschuss für Wissenschaft, Raumfahrt und Technik eine Unterausschuss-Anhörung mit dem Titel „Verlieren wir den Wettlauf ins All gegen China?“ ab. Die Anhörung fand statt, weil Chinas Weltraumprogramm jüngst große Fortschritte und Durchbrüche vorzuweisen hat und die USA über Chinas Aufstieg und schnellen Fortschritte besorgt sind.

Die USA sehen Chinas Vorankommen als eine Bedrohung für Frieden und Wohlstand an. Der Vorsitzende des Unterausschusses, Brian Babin, gab der scheidenden Regierung Schuld daran, ein Machtvakuum geschaffen zu haben, welches „den Aufstieg Chinas als eine führende Raumfahrtnation erleichtert hat“. Er äußerte sich besorgt über Chinas stetige Fortschritte und noch mehr über die ehrgeizigen langfristigen Ziele des Landes. Die Folgen seien bereits jetzt erheblich, erklärte er und warnte davor, dass das künftige Wohlergehen der USA „von unserer Führungsposition im All abhängt“.

Den USA kann nur selbst die Schuld dafür gegeben werden, ins Hintertreffen geraten zu sein und die derzeitigen wettkämpferischen Rahmenbedingungen geschaffen zu haben. China hat seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Nationen, darunter auch mit den USA, zum Ausdruck gebracht. In der Tat erkannte auch Babin diesen kooperativen Ansatz Chinas als etwas an, dass „die Soft Power und Weltgeltung [Chinas] verstärkt hat“. Der US-Kongress verbot 2011 jedoch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit China und zwang die Volksrepublik dazu, ihre eigenen Weltraumprogramme zu entwickeln. Wenn die Internationale Raumstation (ISS) 2024 in Ruhestand geht, könnte China die einzige Nation mit einer ständigen Präsenz im Weltraum sein.

Falls die US-amerikanische Außenpolitik sich nicht ändert und China miteinbezieht, anstatt es immer nur auszuschließen, bleibt eine Zusammenarbeit zwischen China und der NASA vor oder ab 2024 unwahrscheinlich. Die NASA hat wiederholt geäußert, zur Zusammenarbeit mit China bereit zu sein. Der zweite Dialog zur zivilen Raumfahrt zwischen China und den USA zur Verbesserung der diesbezüglichen Zusammenarbeit wurde Ende Oktober abgeschlossen. Aber die Beziehung ist durch eine kontraproduktive US-Gesetzgebung behindert, die versucht, eine US-amerikanische Dominanz durch den Ausschluss Chinas aufrechtzuerhalten.

Die US-Außenpolitik geht davon aus, dass die USA außergewöhnlich sind. Frieden und Wohlstand hängen demnach von der US-Führung ab und die USA sollten die Regeln im Weltraum aufstellen. Die Ideologie, dass Amerika eine einzigartige Mission besitzt, um die Welt zu verändern, wurde auch von Mitgliedern des US-Kongresses während der Anhörung geäußert. Beispielsweise sagte Babin, dass der Weltraum eine Domäne sein sollte, die amerikanischen Ideologien und Prinzipien folge. Der Ausschussvorsitzende Lamar Smith sagte, dass die USA ihre Führung bekräftigen müssen und wies darauf hin, dass China nicht die gleichen Werte vertrete.

Die Experten, die bei der Anhörung ausgesagten, waren sich einig, dass China eine Herausforderung darstelle. Dennis Shea, Vorsitzender der Prüfungskommission „U.S.-China Economic and Security Review Commission“, sagte, dass Chinas Ansatz „Beijing Möglichkeiten eröffnen wird“. Mark Stokes, geschäftsführender Direktor der US-amerikanischen Denkfabrik „Project 2049 Institute“, sagte, dass China aus technologischer Sicht bald aufholen werde. Dean Cheng, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Asiatische Studien der Heritage Foundation, drückte seine Besorgnis über Chinas Pläne aus, einen Menschen auf den Mond zu bringen. „Der Tag, an dem die Chinesen in der Lage sind, es uns gleich zu tun, ist der Tag, an dem die amerikanische Einzigartigkeit öffentlich herausgefordert und das Ansehen Chinas auf dem gleichen Niveau wie das der Vereinigten Staaten rangieren wird“, so Cheng. Der Kongress wurde angeraten, Chinas Fortschritt zur Kenntnis zu nehmen.

Die Sorge über Chinas Vormarsch ist Teil einer größeren Erzählung, derzufolge die USA im Niedergang begriffen sind. Unabhängig davon, ob dies der Fall ist, sind Chinas Gewinne real und ebenso die Wahrnehmung des US-amerikanischen Niedergangs. Da die beiden Seiten keine echten Gegner sind, erfordert die neue Umgebung einen neuen Rahmen für Kooperationen. Beispielsweise argumentierte Cheng, dass China versuche, seine Souveränität in gemeinsamen internationalen Räumen, einschließlich des Weltraums, auszubauen. Er warnte, wenn die USA nicht führend im All seien, würden sie sich „im chinesischen Rahmen“ wiederfinden. Das Konzept von mindestens zwei konkurrierenden Rahmenwerken ist Beweis dafür, dass ein gänzlich neuer Rahmen für die Zusammenarbeit erforderlich ist.

Ein neuer Rahmen für die Zusammenarbeit ist aber nicht möglich, wenn Chinas Fortschritt als Herausforderung betrachtet wird. Im Oktober veröffentlichte People’s Daily einen chinesischen Artikel mit dem Titel „US-Medien sehen Herausforderung durch China im All, Experten bescheinigen nationales schlechtes Gewissen“. Der Artikel wies darauf hin, dass Chinas Weltraumprogramm trotz eines Rückstands von Jahrzehnten durch die Nutzung modernster Technik rasant zu den USA aufholt. Der Kongressabgeordnete Don Beyer nannte die chinesische Quantentechnik beispielsweise eine „revolutionäre Technologie“. Aber der Kongressabgeordnete lobte Chinas Fortschritt wohlgemerkt nicht. Laut dem Kongressabgeordneten James Bridenstine müssen die USA „Chinas Aktivitäten im Weltraum als Bedrohung behandeln“.

Die Rolle der NASA im Weltraum sollte der Forschung und nicht einer Politik des Kalten Krieges dienen. Während es die Rolle der NASA während des Kalten Krieges war, die US-amerikanische Überlegenheit über die Sowjetunion und ihre technologischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, ist der Kalte Krieg heute Geschichte. Die Denkweisen des Kalten Krieges, welche von einigen Mitgliedern des US-Kongresses noch vertreten werden, dürfen sich nicht in die modernen chinesisch-amerikanischen Beziehungen einschleichen.

Die Erforschung des Weltraums ist ein Bereich gemeinsamer Interessen und die ganze Welt kann von den pragmatischen Fortschritten Chinas profitieren. Die ruhigen Bemühungen der NASA um eine Zusammenarbeit mit China im All sind der richtige Ansatz für künftigen Frieden und Wohlstand. Wie die Experten klarstellten, stehen China und die USA im Weltraum nicht im Wettkampf zueinander. Falls die US-Außenpolitik nicht Vernunft annimmt, ist eine Zusammenarbeit in und für die Zukunft jedoch unwahrscheinlich.

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