Der neue Fünfjahresplan für den eurasischen Eisenbahnausbau soll durch die engere Verbindung Chinas mit potenziellen Wachstumsregionen in Zentralasien, dem Mittleren Osten und Europa die nächste Entwicklungsphase Chinas beschleunigen und die zwischenstaatliche Kooperation fördern.
Geplante Eisenbahnlinien des China Railway Express
Nachdem die wichtigste Wirtschaftsplanungsbehörde des Landes am Montag einen fünfjährigen Plan zur Entwicklung des China Railway Express (CR-Express) bekannt gegeben hat, bezeichneten Experten die Schienenverbindungen zu anderen Teilen der eurasischen Landmasse als viel versprechendes Unterfangen für China.
Der „Plan für den CR-Express 2016-20”, bestehend aus Güterzugverbindungen zwischen China, Europa und anderen Regionen, hat sich den jährlichen Betrieb von 5.000 Zügen entlang dieser Strecken bis 2020 zum Ziel gesetzt.
Weitere Ziele beinhalten eine Vergrößerung des Transportvolumens auf der Rückfahrt nach China und die Integration des internationalen Postdienstes.
Erstellt wurde der Entwurf von der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC). Er stützt sich auf den 13. Fünfjahresplan (2016-2020), die „Belt and Road“-Initiative und ihre mittel- bis langfristigen Bedürfnissse für die Eisenbahnentwicklung.
Laut Tian Yun, Direktor des Forschungszentrums der chinesischen Gesellschaft für Makroökonomie, ist das Ziel von jährlich 5.000 Zügen angesichts der weltwirtschaftlichen Flaute und der schwachen Erholung eine gewaltige Aufgabe, als Teil der Anstrengungen zur Erschließung Westchinas aber gerechtfertigt.
Seit der erste Güterzug aus dem südchinesischen Chongqing 2011 zum ersten Mal den weiten Raum zwischen China und Europa durchquerte, verkehrten bis Juni dieses Jahres 1.881 Züge zwischen China und Europa. Die Zahl beinhaltet 502 Züge, die in Europa starteten. Gemäß NDRC wurden Waren im Wert von 15.47 Milliarden Euro transportiert.
„Zentralasien, der Mittlere Osten und Europa sind die potenziellen neuen Wachstumsregionen für die nächste Entwicklungsphase Chinas“, sagte Tian am Dienstag gegenüber Global Times. Er erwähnte auch die komplementären Beziehungen zwischen China und den Ländern entlang der Schienenwege.
„Chinas preislich wettbewerbsfähige Industrieprodukte und seine Kompetenzen im Infrastrukturbereich werden in diesen Ländern leichter Abnehmer finden als in den entwickelten Ländern. Durch den Handel wird zudem der Yuan international an Bedeutung gewinnen. Der Ausbau der Eisenbahnlinien wird das Wachstum in angrenzenden Regionen fördern und dadurch neue Märkte erzeugen“, bemerkte Tian.
Zurzeit verbinden 39 Eisenbahnlinien 16 Orte in China mit 12 Zielen im Ausland.
Die Eisenbahn vertritt eine neue Form des Güterhandels, die zur modernen Lieferkette, charakterisiert durch kleinere Aufträge, vielfache Absendungen und hochfrequente Lieferungen, passt.
Die „Belt and Road“-Initiative wurde 2013 mit der offiziellen Bezeichnung Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel und maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts unterbreitet.
Die Route bietet Logistikunternehmen eine neue Option, schneller als die Seebeförderung und preiswerter als Luftfracht.
Dutzende von Warenkategorien, einschließlich Maschinen und Elektronikerzeugnissen, werden aus China zu ihren europäischen Bestimmungsorten transportiert.
Auf ihrem Rückweg sind die Züge mit Gütern wie Autoteilen, Limousinen und Babyprodukten beladen.
„Mit zunehmendem Ausbau der Bahnverbindungen werden auch Bioprodukte aus diesen Ländern ihren Weg auf den chinesischen Markt finden. Der Plan der Zentralregierung wird Subventionsfragen besser begegnen und zwischenstädtische Konkurrenzen bezüglich des CR-Express ausgleichen“, sagte Tian.