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Steigende Zahl von Milliardären verdeutlicht wachsende Ungleichheit

(German.people.cn)
Freitag, 21. Oktober 2016
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Ein Großteil der neuen Milliardäre stammt aus Asien und von diesen wiederum die meisten aus China. Auch wenn sie die Robustheit der chinesischen Wirtschaft bezeugen, sind sie andererseits Zeichen einer gesellschaftlichen Schieflage.

Die Schweizer Großbank UBS und Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers veröffentlichten am vergangenen Dienstag ihren Milliardär-Bericht für das Jahr 2016, in dem sie feststellten, dass aufgrund der aufstrebenden Wirtschaft Chinas Asien alle drei Tage einen neuen Milliardär kreiert. Asiens Unternehmer dominieren die Liste der neuen Milliardäre. 113 Asiaten, 80 davon aus China, traten 2015 in die Reihen der Milliardäre auf, was 54 Prozent aller weltweit entspricht.

Der Bericht zeigt auch, dass China rasant neue Milliardäre hervorbringt. 2014 und 2015 stellte China 69 und 71 Prozent von Asiens neuen Milliardären, während der Anteil 2009 noch bei lediglich 35 Prozent lag. Solche in den Bereichen Technik, Immobilien, Verbrauchsgüter und Einzelhandel erfuhren ein besonders starken Aufwind.

Aber bedeutet der expandierende Milliardärsclub, dass sich China auf einem gesunden und nachhaltigen Wachstumspfad befindet? Die Peking-Universität hat Anfang diesen Jahres eine Studie veröffentlicht, die davor warnt, dass Chinas Vermögens- und Einkommensungleichheit immer schlimmere Maße erreicht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Drittel des Reichtums in China auf 1 Prozent der Haushalte entfällt, während auf die ärmsten 25 Prozent der Haushalte nur 1 Prozent der Reichtümer des Landes entfallen. Jahrelang blieb Chinas Gini-Koeffizient, ein statistisches Maß zur Darstellung von Ungleichverteilungen, hartnäckig über einem Niveau von 0,4, was bereits eine relativ starke Ungleichheit anzeigt. Deutschlands Gini-Koeffizient liegt unter 0,3.

Die Zunahme der Zahl der chinesischen Milliardäre zeigt zwar zum einen die Kraft der chinesischen Wirtschaft, aber andererseits offenbart diese Dynamik auch Risiken, welche die chinesische Gesellschaft destabilisieren könnten.

Konzentrationen von Reichtum auf hoher Ebene können jedes Land an den Rand sozialer Unruhen bringen. Wie China haben auch die USA einen hohen Gini-Koeffizienten von über 0,4 und besitzen zugleich das weltweit größte Bruttoinlandsprodukt. Aber die USA haben mindestens zweimal einen hohen Preis dafür bezahlt, die Eindämmung der Reichtumskonzentration versäumt zu haben. Im Jahre 1928 – am Vorabend der Weltwirtschaftskrise – lag der Einkommensanteil der wohlhabendsten 1 Prozent der Haushalte in den USA bei 23,9 Prozent. 2007 wiederholte sich die Geschichte, als der Anteil abermals auf 23,5 Prozent stieg. Es folgte die globale Finanzkrise.

China, wie viele asiatische Länder, lernt nicht genug aus diesen Erfahrungen. Die viel gelobten Leistungen und die Zukunftsaussichten aufstrebender Wirtschaften bedürfen einer bodenständigen und angemessenen Neubeurteilung. Mehr konkrete Maßnahmen müssen ergriffen werden, um das Gleichgewicht zwischen Vermögensproduktion und der Schließung der Schere zwischen Arm und Reich zu gewährleisten.

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