×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Wissenschaft und Technik

China wird Weltführer bei Anwendungen von künstlicher Intelligenz

(German.people.cn)
Mittwoch, 19. Oktober 2016
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Einheimische Unternehmen können es Experten zufolge bereits teils mit ausländischen aufnehmen. Zwar dominieren die USA noch immer die Forschung in dem Bereich, doch China liegt mittlerweile bei den Anwendungen vorn.


Besucher der „AI World“ in Beijing interagieren mit einem Roboter mit künstlicher Intelligenz. (Foto: Chen Qingqing, Global Times)

Die USA haben immer noch die Führungsposition bei der Forschung zur künstlichen Intelligenz (KI) inne, aber China hat die USA bei den KI-Anwendungen überholt. Der Sektor biete große Potenziale und Herausforderungen, wie Branchenexperten auf der „AI World“-Konferenz 2016 am Dienstag in Beijing erklärten.

Es sei die erste KI-Konferenz in China und spiegle die Fortschritte des Landes wieder, vor allem im Dienstleistungssektor, so Zheng Nanning, Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften. „China hinkt den anderen Ländern in der vierten Industrielle Revolution nicht hinterher, vielmehr spielt es eine wichtige Rolle in Sachen Innovation.“ 2015 verzeichneten 32 von 100 befragten chinesischen KI-Industrieunternehmen 756 Millionen Yuan (102 Millionen Euro) an Einnahmen, wie ein Bericht von AI Era, Mitveranstalter der Konferenz, feststellt.

Chinesische Unternehmen haben in den letzten Jahren zunehmend Einfluss in der Branche gewonnen und sollten ein Team zur KI-Entwicklung aufstellen, wie es die US-Technologieriesen Google, Microsoft, IBM, Facebook und Amazon mit der Formung ihrer KI-Allianz getan haben, so Yang Jing, Geschäftsführerin von AI Era, gegenüber dem Publikum. „Chinesische Forscher und Unternehmen müssen mehr für technologische Durchbrüche tun, so wie Google nun auch mit seinem Unternehmen DeepMind weiter vorangekommen ist.“

Googles DeepMind ist derzeit weltweit führend in der KI-Forschung und ihrer Anwendung. Es konzentriert sich auf intelligente Lösungen und hat mit dem AlphaGo-Programm, eine KI erschaffen, welche im Oktober 2015 als erste einen menschlichen Go-Meister schlagen konnte.

„Wir haben viele Fortschritte bei schwachen KI oder nicht-fühlenden KI erzielt, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns, um Maschinen zu bauen, die wie Menschen denken“, so Deng Li, Chefwissenschaftler der KI-Forschungsgruppe von Microsoft, gegenüber Global Times am Dienstag. „Um eine starke KI zu schaffen, sollte die Forschung untersuchen, wie das menschliche Gehirn seine Intelligenz erreicht und wie man dies verallgemeinern kann.“

China besitze gewisse Vorteile, welche die KI-Industrie voranbringen, da es reichlich Feedbackdaten und Anwenderberichte habe, so Deng. Die Lücke bei den Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zwischen chinesischen Technologieunternehmen und ihren US-amerikanischen Konkurrenten hat sich den Experten zufolge in den letzten Jahren immer mehr geschlossen, besonders im Hinblick auf Anwendungen.

Einige chinesische Unternehmen seien in bestimmten Bereichen wie der interaktiven Sprach- und Bildverarbeitung sehr gut aufgestellt, wie Xiang Yang, ein Branchenexperte des in Beijing ansässigen Beratungsunternehmens CCID Consulting, am Dienstag gegenüber Global Times erklärte. „Jedoch sind ausländische Unternehmen in Hinblick auf die Produktion von KI-Robotern wie Pepper von Softbank und Watson von IBM noch weiter.“

Laut der Nachrichtenagentur Xinhua hat die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform, das oberste wirtschaftliche Planungsorgan in China, einen Aktionsplan für Mai 2017 angekündigt, um bis 2018 einen KI-Markt im Wert von 100 Milliarden Yuan (13,5 Milliarden Euro) zu schaffen, der intelligente Haushaltsgeräte, Autos, tragbare Geräte und Roboter umfassen soll.

Die weitere Entwicklung der KI-Industrie sei stark von wirtschaftlichen und industriellen Rahmenbedingungen abhängig, so Hu Yu, Leiter des Forschungsinstituts von Siri in China, Anhui USTC iFlytek, gegenüber Global Times am Dienstag. „Chinesische Unternehmen sind nun in der Lage, mit ihren ausländischen Rivalen zu konkurrieren.“ Da China einen boomenden Markt für Smartphones darstelle, seien besonders diesbezügliche Geräte aussichtsreich, so Hu.

Obwohl Betriebssysteme für PCs und Smartphones von US-Unternehmen wie Microsoft oder Google entwickelt wurden, entstanden neue Eingabemethoden vor allem durch chinesische Unternehmen, was auch die Barrieren bei intelligenten Sprach- und interaktiven Technologien zwischen Ländern verdeutliche, so Hu.

Der weltweit führende Anbieter von Lösungen für Sprach- und Bildverarbeitung, Nuance Communications, kündigte im Mai an, mit iFlytek zusammenzuarbeiten. „Wir werden uns im Bereich ‚Internet der Dinge‘ nicht nur bezüglich der Technik, sondern auch geschäftlich zusammentun“, wie Hu erklärte. 

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.