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Die Spannungen zwischen Moskau und Washington werden vermutlich anhalten

(German.people.cn)
Montag, 10. Oktober 2016
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Provokationen von beiden Seiten, Rückschritte bei der Abrüstung, Personalisierungen und die ständige Möglichkeit des Ausbruchs eines offenen Stellvertreterkrieges in Syrien mehren die Angst vor einem neuen Kalten Krieg.

Moskau und Washington sind anscheinend zur weiteren gegenseitigen Konfrontation entschlossen. Am Freitag wurde berichtet, dass Russland über eine Wiedereröffnung seiner Militärbasen in Kuba und Vietnam nachdenkt. US-Medien verurteilten sogleich Russlands Provokation. Am selben Tag forderte der amerikanische Außenminister John Kerry die Aufnahme von Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen gegen Russland und die Regierung Assads.

Die eskalierenden Spannungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten könnten, wenn beide gleich mächtig wären, als Beginn eines neuen Kalten Krieges angesehen werden. Da jedoch Russland offensichtlich nicht die Kraft für einen Kalten Krieg gegen die Vereinigten Staaten besitzt, ist es schwierig, den aktuellen Konflikt zwischen Moskau und Washington zu definieren.

Keiner der beiden bemüht sich, seinen Hass gegenüber dem jeweils anderen zurückzuhalten. Dass sich die offene Feindschaft nicht weiter ausbreitet, gründet in der mangelnden Stärke Moskaus für eine umfassende Herausforderung Washingtons und der Konzentration Washingtons auf China als seinen strategischen Hauptfeind.

Russland widersetzt sich vehement der Dezimierung seines strategischen Umfelds durch die Vereinigten Staaten und die NATO. Für den Westen ist Russland inzwischen trotz seiner abnehmenden Macht eine ungezähmte Kraft. Beide streben nach einem neuen Gleichgewicht. Im letzten Spielzug klagte die US-Regierung Russland formell an, die Computernetze der demokratischen Partei unterwandert zu haben. Die Beschuldigung könnte allerdings eine Wahlkampfspritze für Hillary Clinton sein, da diese ihren republikanischen Rivalen Donald Trump immer wieder als Freund von Wladimir Putin kritisiert. Es ist unwahrscheinlich, dass Fragen der Computer-Sicherheit die Konflikte zwischen Russland und den Vereinigten Staaten explodieren lassen werden.

Washington ist zunehmend unfreundlich gegenüber Moskau, weshalb Putin einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten zur Vernichtung von waffenfähigem gestoppt hat. Dieser Schritt, zusammen mit der Wiedereröffnung von Militärbasen in Kuba und Vietnam, ist Russlands Reaktion gegen die Vereinigten Staaten. Durch den Ruf nach Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen aufgrund Moskaus Operationen in Syrien übt Kerry psychologischen Druck auf Russland aus. Beide Seiten werden weiterhin ihre aufgestauten feindseligen Gefühle zum Ausdruck bringen.

Der syrische Konflikt ist das wahrscheinlichste Ventil. Während sie die Situation in Syrien beherrschen, werden sowohl Russland als auch die Vereinigten Staaten durch verschiedene Kräfte in der Region eingeschränkt. Die beiden Länder sind sehr nah an einem direkten Konflikt oder einem offenen Stellvertreterkrieg.

Eine Untersuchung über Kriegsverbrechen ist nicht zweckdienlich, würde stattdessen die Feindseligkeit mit Russland vertiefen. Obwohl Kerry Putin nicht persönlich genannt hat, ist letztlich er der Adressat aller westlicher Vorwürfe. Es scheint so, als ob sich die Beziehungen Russlands und der Vereinigten Staaten während der Amtszeit Putins kaum verbessern können.

Moskau hegt nicht die Absicht, Washington herauszufordern. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich Putin dafür entschieden, Militärbasen in Kuba und Vietnam zu schließen, um Russlands finanzielle Schwierigkeiten zu mindern und, was noch wichtiger ist, Entgegenkommen gegenüber den Vereinigten Staaten zu zeigen. Russlands Anstrengungen wurden allerdings mit einer noch schärferen US-Politik gegenüber Russland erwidert.

Die Vereinigten Staaten sind strategisch unverhältnismäßig raffgierig. Es ist für die US-Gesellschaft und ihre arroganten Eliten nicht leicht, tiefgehend zu reflektieren. Washingtons verfehlte Russland-Politik wird sehr wahrscheinlich fortbestehen, die Beziehungen zwischen Moskau und Washington für eine lange Zeit angespannt bleiben.

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