Mit knapper werdenden Süßwasserressourcen wird verstärkt auf Meerwasser zurückgegriffen. Für die Entsalzung waren bis 2015 bereits 121 Projekte in China im Einsatz. Ein Großteil des Wassers wird für industrielle Zwecke genutzt.

Das staatliche Meeresamt der Volksrepublik hat in der vergangenen Woche den Bericht über die Nutzung des Meerwassers für das Jahr 2015 veröffentlicht. Laut dem Bericht hat China bis Ende letzten Jahres insgesamt 121 Meerwasserentsalzungsprojekte errichtet, die täglich über eine Million Tonnen Meerwasser entsalzen können. Das größte Werk ist in der Lage, täglich 200.000 Tonnen entsalztes Wasser zu produzieren. 2015 hat China sieben neue Meerwasserentsalzungsprojekte aufgebaut, womit jährlich 66.000 Tonnen Wasser zusätzlich entsalzt werden können. China hat außerdem 13 Standards zur Nutzung des Meerwassers aufgestellt, inklusive dreier staatlicher und zehn industrieller Standards. Des Weiteren wurde die Industrie der Nutzung des Meerwassers weiter gefördert und die Wertschöpfung der Industrie gegenüber 2014 um 1,4 Milliarden Yuan (187 Millionen Euro) erhöht.

Laut dem Bericht betragen die Kosten der Meerwasseraufbereitung pro Tonne 5 bis 8 Yuan (67 Cent bis 1,07 Euro). 67 Prozent des entsalzten Meerwassers, beziehungsweise 677.000 Tonnen, wurden für industrielle Zwecke verwendet, während 33 Prozent oder 331.000 Tonnen für das alltägliche Leben und die Bewässerung von Grünanlagen genutzt wurden.

In Bezug auf die direkte Nutzung des Meerwassers fand 2015 die Kühltechnik durch Meerwasser in den Bereichen Kohlekraft, Atomkraft sowie Petrochemie breite Anwendung. Bis Ende letzten Jahres wurden 112,56 Milliarden Tonnen Meerwasser als Kühlwasser verbraucht. Damit ist der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 11,66 Milliarden Tonnen gestiegen. Bezüglich der chemischen Nutzung des Meerwassers wurde es neben der Salzgewinnung auch zur Produktion von Brom, Kalziumchlorid, Magnesiumchlorid sowie Magnesiumsulfat verwendet.