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Der Einfluss der Wechselkurse auf Chinas Reisepläne

(German.people.cn)
Montag, 12. September 2016
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Schwankende Wechselkurse, die Angst vor Anschlägen und andere Unsicherheiten beeinflussen die Wahl der Urlaubsdestinationen. Während jüngste Terrorziele gemieden werden, lockt ein schwaches Pfund viele nach Großbritannien.

Die Abwertung des Yuan gegenüber dem Dollar hatte im vergangenen Jahr keinen erheblichen Einfluss auf den Reiseverkehr in die Vereinigten Staaten, so der Jahresbericht über die Entwicklung des chinesischen Auslandstourismus, der am Donnerstag von der Chinesischen Akademie für Tourismus veröffentlicht wurde. Die Yuan-Aufwertung gegenüber dem japanischen Yen, dem russischen Rubel und dem kanadischen Dollar haben indessen kurzfristig geplante Auslandsreisen angekurbelt.

„Reisen zu Zielen mit günstigen Wechselkursen sind zu einem Phänomen geworden“, erklärt Yang Jinsong, ein Professor für internationalen Tourismus an der Chinesischen Akademie für Tourismus. „Zur gleichen Zeit zeigen terroristische Anschläge erhebliche negative Auswirkungen auf den Reiseverkehr. Thailand, Frankreich, die Türkei und Ägypten verzeichnen einen Rückgang der Besucherzahlen aus China.“

Im vergangenen Jahr besuchten 117 Millionen chinesische Touristen vom Festland Staaten und Regionen in Übersee. Nach Schätzungen des Staatlichen Tourismusamts wird ihre Zahl in diesem Jahr voraussichtlich 133 Millionen erreichen.

„Verbraucher reagieren immer empfindlich auf die Wechselkurse“, meint Dong Na vom chinesischen Online-Reisebüro Qunar. „Während der Sommerferien haben wir viele Touristen dazu beraten, ob eine Reise nach Europa kostspieliger sein würde. Im Allgemeinen müssen Touristen mehr für Auslandsreisen ausgeben, wenn der Yuan gegenüber einem Währungskorb an Wert verliert. Aber Touristen wissen, wie man Reiseziele auswählt.“

Das Vereinigte Königreich profitiert dahingehend von der derzeitigen Situation. Die Schwäche des Pfund und Euro, hervorgerufen durch das Brexit-Referendum vom Juni, haben chinesischen Touristen Anreize für eine Reise nach Großbritannien gegeben, so Qunar. Das Reisegeschäft nach Großbritannien wuchs seit Juli im Vorjahresvergleich um 35 Prozent an.

Laut Liu Simin, dem Vize-Präsidenten des Tourismuszweigs der Chinesischen Gesellschaft für Zukunftsforschung, haben Reisende in der Vergangenheit Destinationen aufgrund von touristischen Ressourcen, Visabestimmungen, Entfernung und Kosten ausgewählt. Jedoch haben sich die Prioritäten in den letzten Jahren geändert, so Liu. Die Wechselkurse beeinflussen die Entscheidungen der Reisenden, „weil chinesische Auslandstouristen auf die Kosten achten und das Einkaufen lieben.“

Der Bericht der Chinesischen Akademie für Tourismus stellt auch fest, dass fast 60 Prozent der chinesischen Touristen eine Auslandsreise als eine große Konsumentscheidung betrachten. Laut Liu wurde Sicherheitsbedenken in der Vergangenheit nicht viel Aufmerksamkeit gezollt. „Allerdings ist Sicherheit nun zur obersten Priorität geworden“, wie er erklärt. „In der Vergangenheit wurden die negativen Auswirkungen von Naturkatastrophen und politischen Unruhen in der Tourismusbranche nur als eine kurzfristige Angelegenheit betrachtet. Mit dem Terrorismus verhält es sich jedoch völlig anders.“

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