Die von China 2014 ins Leben gerufene Asiatische Infrastrukturinvestmentbank gehört zu den wichtigsten multilateralen Entwicklungsbanken der Welt. Nun äußert Kanada Interesse daran, zum ersten Mitgliedsstaat aus Nordamerika zu werden.

Der kanadische Finanzminister Bill Morneau (links) und der AIIB-Präsident Jin Liqun (rechts) auf einer Pressekonferenz in Beijing.

Am gestrigen Mittwoch gab der kanadische Finanzminister Bill Morneau in der chinesischen Hauptstadt Beijing bekannt, dass Kanada offiziell die Mitgliedschaft in der Asiatischen Infrastrukturinvestmentbank (AIIB) anstrebe. AIIB-Präsident Jin Liqun begrüßte Kanadas Bewerbung.

Morneau und Jin nahmen am selben Tag im Hauptsitz der AIIB in Beijing gemeinsam an einer Pressekonferenz teil. „Es liegt im besten Interesse Kanadas, sich an der AIIB zu beteiligen“, so Morneau. Für den zukünftigen Erfolg der Weltwirtschaft müsse man mehr strategische Partnerschaften aufbauen und Offenheit zur Außenwelt pflegen.

Jin begrüßte Kanadas Entscheidung. Er erwarte eine „starke Unterstützung“ durch Kanada und glaubt, dass Kanada in Zukunft einen enormen Beitrag für die Entwicklung der AIIB leisten könne.

Des Weiteren betonte Jin, dass die AIIB eine offene internationale Organisation sei und Bewerbungen vor Fristende am 30. September von allen Staaten und Wirtschaftseinheiten prüfen werde.

Auf der Jahrestagung der AIIB im vergangenen Juni erklärte Jin, dass die AIIB noch bis zum 30. September neue Mitglieder aufnehmen werde. Diese können Anfang 2017 offiziell der AIIB beitreten. Sollte Kanadas Antrag zur Mitgliedschaft in der AIIB erfolgreich sein, wird es den ersten nordamerikanischen Mitgliedsstaat der AIIB darstellen.