In diesem Jahr wird der Umsatz von Virtual Reality-Produkten (VR) auf dem chinesischen Markt 860 Millionen US-Dollar erreichen. Bis zum Jahr 2020 soll er auf 8,5 Milliarden US-Dollar anwachsen. In den vergangenen sechs Monaten sind viele Investitionen in den Markt geflossen. Chinesische und ausländische Unternehmen arbeiten für neue Projekte zusammen. Mit der großen Produktionskraft, dem aktiven Investitionsumfeld und der internationalen Unterstützung soll China zu einem weltweiten Zentrum für die Entwicklung von VR-Produkten werden.

Einem Bericht des chinesischen Online-Giganten Alibaba zufolge werden im Monat über 300.000 VR-Produkte verkauft. In China gibt es derzeit über 100 Arten dieser Produkte. Die meisten von ihnen ähneln der VR-Brille Google Cardboard. Die führenden chinesischen VR-Unternehmen sind 3Glasses, Deepon-VR und Baofeng Mojing.

Im ersten Quartal von 2016 wurden eine Million VR-Brillen von Baofeng Mojing in über 20.000 Läden im ganzen Land verkauft. Jede VR-Brille kostet etwa 30 US-Dollar. Das Unternehmen plant bis Ende des Jahres den Verkauf von zehn Millionen VR-Brillen. Im Vergleich dazu wurden in den ersten 19 Monaten nach Verkaufsbeginn fünf Millionen Google Cardboard VR-Brillen verkauft. Die chinesischen Unternehmen arbeiten momentan an der Produkterneuerung und könnten ihren amerikanischen Konkurrenten damit einholen. Die Firma Baofeng entwickelt derzeit ihre VR-Brille der fünften Generation. In den vergangenen sechs Monaten sind außerdem ZTE, LeTV und Huawei mit ihren selbst entwickelten Produkten in den Markt eingetreten.

Unterhaltung durch virtuelle Realität, wie eine virtuelle Achterbahn, ist auch in chinesischen Kaufhäusern zu sehen. Eine Kostprobe kostet sechs US-Dollar. VR-Unterhaltung in Kaufhäusern, Freizeitparks und Internetcafés bieten der breiten Masse die Möglichkeit, VR-Produkte auszuprobieren. HTC wird mit den Haushaltsgeräte-Supermärkten Suning und Gome zusammenarbeiten, um landesweit über 10.000 Showrooms für VR-Produkte zu errichten. Die Firma SPACES aus Los Angeles und das chinesische Unternehmen Songcheng werden ein Joint-Venture gründen, das VR-Erlebnisse in chinesische Freizeitparks bringen und spezielle Parks dafür errichten soll. Chinesen steht in Zukunft also eine nahezu endlose Welt der virtuellen Realität bevor.