Die Stadt Beijing unternimmt eine Reihe von Maßnahmen, um die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen ihres Verwaltungsgebietes innerhalb der nächsten zehn Jahre sicherzustellen. Dazu zählt eine bessere Bezahlung des dortigen Ärztepersonals.

Ärzte, die in ländlichen Gegenden von Beijing praktizieren, bekommen im Rahmen einer Maßnahme der Stadtverwaltung in Zukunft sehr viel mehr bezahlt – in einigen Fällen erhöhen sich ihre Einkünfte um mehr als das Dreifache. Ziel dieser Maßnahme ist die Verbesserung der dortigen medizinischen Versorgung.

Von den 3919 Dörfern im Umfeld von Beijing haben 847 keine medizinische Betreuung. Wie der Leiter der Gesundheits- und Familienplanungskommission der Stadt Beijing, Mao Yu, am Dienstag mitteilte, verursacht dieser Mangel für die Anwohner viele Unannehmlichkeiten.

Neben der Tatsache des akuten Personalmangels kommt noch erschwerend hinzu, dass 90 Prozent der praktizierenden Ärzte in diesen Gegenden älter als 50 Jahre sind. Junge Ärzte gäbe es Mao zufolge äußerst selten.

Experten sind der Meinung, dass jüngere Ärzte im Regelfall über bessere Fähigkeiten und eine aktuellere medizinische Ausbildung verfügen. Um den eklatanten Unterschied zwischen den städtischen und ländlichen Gegenden hinsichtlich der medizinischen Versorgung zu beseitigen, hat die Stadt entschieden, mehr Geld in die entlegenen Gegenden des Verwaltungsgebiets zu investieren. Gemäß Mao beinhaltet dies auch ein besseres Training und gezielte Maßnahmen zur Rekrutierung von Ärzten für diese Regionen.

So werden die Regierungssubventionen die Einkünfte der Ärzte im Umland von Beijing in diesem Jahr von aktuell 1600 Yuan (217 Euro) auf 3500 Yuan (475 Euro) erhöhen. Für Ärzte, die in den hügeligen Regionen arbeiten, wird es darüber hinaus noch eine Prämie von 500 bis 2000 Yuan (68 bis 271 Euro) geben. Dies würde bedeuten, dass einige Ärzte auf ein Durchschnittsgehalt von bis zu 5500 Yuan (746 Euro) im Monat kommen könnten.

„Die Politik soll Ärzte dazu ermutigen, in den bergigen Regionen zu praktizieren, wo die Lebensbedingungen deutlich härter sind”, erklärt Mao.

Li Hongna ist Beamter des Beijinger Finanzbüros und der Meinung, dass sich die Subventionen für Ärzte in ländlichen Gebieten zukünftig vor dem Hintergrund solcher Faktoren wie der Inflation noch weiter erhöhen werden.

Yao Xiujun ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Beijinger Gesundheits- und Familienplanungskommission und erklärt, dass die ländlichen Ärzte sich, im Gegensatz zu den Ärzten in den öffentlichen Stadt-Krankenhäusern, um zusätzliche Einnahmen kümmern müssen, damit sie nicht allein von den Regierungsgehältern abhängig sind. Darunter fallen oft Tätigkeiten im Bereich der Landwirtschaft.

Innerhalb des nächsten Jahrzehnts wird China eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheitsversorgung auf dem Land zu verbessern. Entsprechend einer Richtlinie, die letztes Jahr vom Staatsrat veröffentlicht wurde, beinhaltet dies die Bereitstellung und Ausbildung qualifizierter Ärzte und eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und Sozialversicherungsleistungen.

Gemäß der Kommission belief sich die Zahl der registrierten Ärzte, die in den ländlichen Gebieten von Beijing arbeiten, Ende 2014 auf 4600. Mao zufolge sollen mehr als 4200 neue Ärzte hinzukommen.

Laut Mao werden die Gesundheitsbehörden die Vermittlung von Ärzten in ländliche Gebiete durch eine Reihe von Maßnahmen erreichen. Darunter fallen die Rekrutierung von pensionierten Ärzten und Medizinabsolventen sowie die Zusammenarbeit mit medizinischen Hochschulen bei der Ausbildung von ärztlichem Personal. Darüber hinaus sollen die großen Krankenhäuser dazu animiert werden, ihre Ärzte mit den ländlichen Gebieten zu teilen.

Abschließend sagte Mao, dass die Stadtverwaltung die medizinischen und gesundheitlichen Einrichtungen in den ländlichen Gebieten verbessern werde, um sicherzustellen, dass die Dörfer über eine ausreichende ärztliche Versorgung und entsprechende Gesundheitsdienste verfügen.