Die Dokumentationsserie „Meister in der Verbotenen Stadt“ hat in China bereits zahlreiche Fans gewonnen. Der 55-jährige Wang Jing ist einer dieser Meister. Er ist seit 39 Jahren für die Reparatur der antiken Uhren im Palastmuseum zuständig.
Die Reparaturen sind ziemlich kompliziert. Jede Uhr muss zunächst fotografiert werden. Dann muss Wang Jing einen Reparaturplan entwerfen. Alle Teilstücke der Uhr werden anschließend demontiert, gereinigt, ausgebessert, zusammengesetzt, angepasst und getestet. Wenn die Uhr schließlich wieder funktionsbereit ist, kann sie ins Lager zurückgeschickt werden.
„Der Reparaturprozess ist für jede Uhr einzigartig, da man nur weiß, dass die Uhr nicht funktioniert, aber nicht warum, solange man sie nicht geöffnet und den Fehler gefunden hat“, sagt Wang. Manchmal kommt es vor, dass eine Uhr nach der Reparatur immer noch nicht richtig funktioniert. In diesem Fall muss Wang alle Teile wieder zerlegen und erneut prüfen.
Wang hat auch einen Lehrling namens Qi Haonan ausgebildet, der in den 1980er Jahren geboren wurde. Qi hat bereits über zehn Jahre Erfahrung mit der Reparatur von Uhren. Der Lehrling meint: „Im Vergleich zur ausländischen Uhrenreparaturbranche liegen unsere Stärken in praktischen Erfahrungen und feiner Handarbeit. Im Ausland ist die Reparaturarbeit stark von Maschinen abhängig. Aber im Ausland gibt es auch eine spezielle Fachrichtung für Uhrenreparatur. Bei uns fehlt ein solches Ausbildungssystem.“
Wang hofft, dass er seine Reparaturtechnik an die nächste Generation weitergeben kann. „Im Palastmuseum befinden sich über eintausend Uhren. Die Reparaturarbeiten können nicht von einer Generation allein erledigt werden. Auch wenn alle Uhren eines Tages in Ordnung wären, müsste man immer noch viel Mühe darauf verwenden, sie regelmäßig zu warten.“