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Ehemaliger Diplomat kritisiert Chef-Redakteur der Global Times

(German.people.cn)
Freitag, 08. April 2016
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Es ist ein Kampf der Weltanschauungen, der zwischen zwei Figuren der chinesischen Massenmedien entbrannt ist. Auf der einen Seite stehen jene, die eine eher optimistische Weltsicht vertreten und auf der anderen jene, die sich selbst als Realisten sehen.

Wu Jianmin, ehemaliger chinesischer Botschafter in Frankreich.

Global Times wurde vor kurzem in einer Rede des bekannten chinesischen Diplomaten Wu Jianmin kritisiert und die Angelegenheit entwickelte sich daraufhin zu einem der meistdiskutierten Themen in China. Am 30. März trat Wu als Gastredner an der China Foreign Affairs University auf. In seiner Rede kritisierte er Hu Xijin, den Chef-Redakteur der Global Times, einer staatlichen englischsprachigen Zeitung in China.

Die Debatte verdeutlicht zwei gegensätzliche Ansichten, die heutzutage in den Köpfen vieler Chinesen vorherrschen – die friedliebenden Tauben gegen die wachsamen Falken.

Hu Xijin, Chef-Redakteur der Global Times.

Global Times veröffentlicht beharrlich Artikel, die äußerst extrem und engstirnig sind“, sagte Wu Jianmin, Mitglied der Beratenden Gruppe für auswärtige Angelegenheiten des Außenministeriums der Volksrepublik China, ehemaliger Botschafter Chinas in Frankreich sowie ehemaliger Dekan der China Foreign Affairs University in Beijing.

„Letztes Jahr wurde ich von Hu Xijin auf eine Konferenz der Global Times eingeladen. Hus Eröffnungsrede zur gegenwärtigen Lage der Welt war vollkommen verworren. Das habe ich den Anwesenden auch mitgeteilt. Ich habe ihnen gesagt, dass ihre Augen zwar die Welt in ihrem vollen Ausmaße erblickt haben, doch sie es trotzdem versäumen, die wichtigsten Entwicklungen der Welt zu erkennen und zu begreifen.“

„Ich dachte, dass dies wahrlich das heutige China widerspiegelt. Hu ist der Chef-Redakteur eines großen chinesischen Massenmediums und er sollte daher ein fundiertes Wissen besitzen. Jedoch fehlt es ihm am Verständnis für die derzeitigen Zusammenhänge auf der Welt“, bemerkte Wu in seiner Rede.

Als Reaktion auf die Kritik veröffentlichte Hu Xijin am 7. April eine Stellungsnahme auf seinem persönlichen Weibo-Account. Seiner Stellungsnahme zufolge sei Wu Jianmin ein typischer Vertreter des friedliebenden diplomatischen Dienstes. Der Chef-Redakteur kritisierte Wu auch dahingehend, dass dieser ganz anders als sein Vorgänger Li Zhaoxing sei, den Hu für sein pragmatisches Wesen und seinen ausgezeichneten diplomatischen Sachverstand lobte. „Wus Reden geben einen den Eindruck, dass er bloß ablesen würde. Sein einziger Zweck bestand lediglich darin, von den Medien zitiert zu werden“, so Hu.

In seiner Stellungnahme versicherte Hu jedoch auch, dass Global Times nichtsdestotrotz fortfahren werde, Wu eine Plattform für die Veröffentlichung seiner neuesten diplomatischen Überlegungen und seiner Weltanschauung zu bieten.

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