Die tschechische Zeichentrickserie „Der kleine Maulwurf“ ist Kindern auf der ganzen Welt ein Begriff. China Central Television strahlt ab nächster Woche eine chinesisch-tschechische Gemeinschaftsproduktion aus, in der neben dem Maulwurf ein Panda die Hauptrolle spielt.

Der Panda ist ein Symbol, das für viele für China steht. Der kleine Maulwurf begeistert seit Jahrzehnten das junge Fernsehpublikum in der Tschechischen Republik. Dank der Zusammenarbeit zwischen den Produzenten der tschechischen Trickfilmserie „Der kleine Maulwurf“ und dem chinesischen Staatsfernsehsender China Central Television (CCTV) werden die beiden Tiere nun in einer neuen Animationsserie vereint.

Die Serie befindet sich in den letzten Zügen der Produktion und soll in China am Montag auf Sendung gehen. Laut Zeng Weijing, dem Animationsleiter von CCTV, werden die 52 Folgen der Serie wöchentlich um 19 Uhr im Kinderkanal des Senders ausgestrahlt.

Die Sendung deckt sich mit Xi Jinpings dreitägigem Staatsbesuch in der Tschechischen Republik, dem ersten Besuch eines chinesischen Staatspräsidenten seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern vor 50 Jahren.

Die Beamten erhoffen sich von dem Besuch eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen in den Bereichen Handel, Sport und Kultur.

Die tschechische Kinderserie geht auf den Prager Zeichner Zdenek Miler zurück, der die Figur des kleinen Maulwurfs vor rund 60 Jahren erschuf. Die ursprüngliche Zeichentrickserie, die für ihre Schlichtheit berühmt ist, wurde zu einem Hit in ganz Osteuropa und auch in anderen westlichen Ländern wie beispielsweise Frankreich.

CCTV strahlte die Originalserie in den 1980er Jahren aus. Auch unter den chinesischen Kindern fand sich schnell eine große Fangemeinde. 2011 wurde sie erneut gezeigt.

„Der kleine Maulwurf“ wurde zu einem Schaufenster der tschechischen Zeichentrickserien und die Produzenten hoffen, dass die neue chinesisch-tschechische Serie, in der dem kleinen Maulwurf ein kleiner Panda zur Seite gestellt wird, ebenso erfolgreich wird.

Hauptschauplatz der neu aufgelegten Serie wird größtenteils China sein. Und im Gegensatz zum Original sind auch Dialoge auf Chinesisch enthalten.

„Wir haben beschlossen, Dialoge hinzuzufügen, um sie für heutige Kinder attraktiver zu machen“, erklärt Zeng. „26 Folgen sind fertig. Alles, einschließlich der Vor- und Postproduktion fand in China statt. Nun ist sie in Prag zur Vertonung.“

Chen Chao ist ein 33-jähriger Porzellankünstler aus Beijing und erinnert sich daran, dass ihn der einzigartige Stil der originalen Kleine-Maulwurf-Folgen beeindruckt hat, als er sie in den 1980er Jahren guckte. „Es war wie eine Kombination aus Papierschnitt und Collage und thematisch ging es um die Auswirkung der Menschen auf das Leben der Tiere“, erinnert er sich.

Er ist gespannt, ob es eine Veränderung im künstlerischen Stil geben wird und freut sich auf die neuen Geschichten und Metaphern der Serie.

Lucie Bradacova-Gomezova, eine Immobilienmanagerin und tschechische Übersetzerin, hat den kleinen Maulwurf als sanftmütig und liebenswert in Erinnerung behalten.

„Ich habe ihn als kleines Mädchen auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher geguckt, als es in der kommunistischen Tschechoslowakei nur zwei Kanäle gab. Heute schauen meine Kinder ihn gern auf DVD an. Er besteht immer noch den Test der Zeit.“

Urheber Miler ist im Jahr 2011 verstorben und die Rechte gingen an seine Enkelin Karolina über, die im alten Studio ihres Großvaters am Rande von Prag arbeitet.

Sie spielte eine aktive Rolle bei der Schaffung der neuen Animationsserie, die im vergangenen Jahr mit CCTV beschlossen wurde.

„Ich freue mich, ein Teil von kleiner Maulwurf und Panda zu sein, denn ich weiß, dass die chinesische Bevölkerung sehr vertraut mit dem kleinen Maulwurf ist und tiefe Gefühle für ihn hegt“, sagt sie.

„Auch ich brauche eine derartige Kooperation, um das Werk meines Großvaters fortzuführen.“