China und die mittel- und osteuropäischen Länder sehen sich enormen Möglichkeiten der Zusammenarbeit gegenüber. Beide Seiten sollten diese Chancen schätzen und ergreifen.

Auf Einladung des tschechischen Präsidenten Milos Zeman wird Chinas Staatspräsident Xi Jinping vom 28. bis 30. März die Tschechische Republik besuchen. Das ist das erste Mal, dass der chinesische Staatschef die Tschechische Republik besucht, seitdem die beiden Länder vor 67 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen haben. Die beiden Länder hoffen, dass die bilateralen Beziehungen durch diesen Besuch auf eine neue Ebene gebracht werden können und sich frische Impulse für die Zusammenarbeit zwischen China und den mittel- und osteuropäischen Staaten auftun.

Derzeit entwickeln sich die bilateralen Beziehungen zwischen China und der Tschechischen Republik rasant und die beiden Länder haben bereits zahlreiche Erfolge gefeiert. Die Tschechische Republik ist Chinas zweitgrößter Handelspartner in Mittel- und Osteuropa. China ist neben der EU der größte Handelspartner der Tschechischen Republik. Im Jahr 2015 erreichte das bilaterale Handelsvolumen 11 Milliarden US-Dollar (9,85 Milliarden Euro). Die Tschechische Republik ist zudem eine der wichtigsten Investitionsorte chinesischer Unternehmen in Mittel- und Osteuropa. Chinas Gesamtinvestitionen in das Land beliefen sich auf über 700 Millionen US-Dollar (627,24 Millionen Euro) und machten damit 14 Prozent der chinesischen Gesamtinvestitionen in 16 mittel- und osteuropäischen Ländern aus. Die Tschechische Republik ist ein traditionelles Industrieland und verfügt über eine starke industrielle Basis, gute Infrastruktur und ein hohes Ausbildungsniveau. Die Zusammenarbeit der beiden Länder in den Bereichen Fertigungsindustrie, Infrastrukturaufbau und Kernenergie hat noch großes Potenzial.

Im Rahen der „One Belt, One Road“-Initiative stehen China und die Tschechische Republik vor Möglichkeiten von historischem Ausmaß. Im November 2015 haben die beiden Länder ein Memorandum zur gemeinsamen Arbeit an an der „One Belt, One Road“ unterzeichnet. Die Tschechische Republik befindet sich in der Mitte Europas und ist damit ein wichtiger Teil der „One Belt, One Road“-Initiative. Sie besitzt verkehrsgünstige Eisenbahn-, Autobahn-, Luft- und Wasserwege. Die Förderung von „One Belt, One Road“ bringt Chancen für beide Länder mit sich und die praktische Zusammenarbeit auf eine neue Ebene.

Vor kurzem fand eine Seminar zu Xi Jinpings Buch „China Regieren“ in der tschechischen Abgeordnetenkammer statt. Tschechische und chinesische Politiker und Wissenschaftler bewundern die Weisheit des chinesischen Staatsoberhaupts in internationalen sowie inländischen Fragen. Darüber hinaus ist auch der kulturelle Austausch der beiden Länder sehr eng. Milan Kunderas „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, „Die Verwandlung“ von Franz Kafka und Jaroslav Hašeks „Der brave Soldat Schwejk“ sind in China äußerst populär. Die Cartoon-Serie „Panda und Maulwurf“, die von China und der Tschechischen Republik gemeinsam produziert wurde, ist ebenfalls ein Zeugnis der gegenseitigen Freundschaft. 2016 ist das Kulturjahr von China und den mittel- und osteuropäischen Ländern. Angesichts dieser Gelegenheit wird sich der kulturelle Austausch der beiden Länder noch weiter intensivieren.