Beijing „bemüht sich gerade mit Standhaftigkeit darum, abzunehmen und fit zu bleiben sowie die Stadtfunktionen zu verteilen und die eigene Entwicklung voranzutreiben“, schreibt Guo Jinlong, Parteisekretär der Stadt Beijing, in seinem Artikel für People’s Daily über die Reform der Stadtverwaltung.
Guo spricht in seinem Artikel davon, dass bei der ständigen Bevölkerung in Beijing 2015 sowohl das „Wachstumstempo“ als auch die „Wachstumszahl“ gesunken sind. Gleichzeitig hat sich die Wirtschaftsdynamik von Beijing nicht abgeschwächt. 2015 betrug die Gesamtwirtschaftsleistung der Hauptstadt knapp 2,3 Billionen Yuan (321,3 Milliarden Euro), darunter nahm der tertiäre Sektor einen Anteil von 79,8 Prozent ein. Die Einnahmen der Bewohner in den Städten und auf dem Land stiegen schneller als das Wirtschaftswachstum.
Seit Langem hat Beijing zu viele Funktionen, darunter einige, die eine Hauptstadt nicht haben sollte. Die Stadt zählt zu viele Bewohner, der Verkehrsstau und die Luftverschmutzung sind ein großes Problem, die Wohnungen sind zu teuer, und die Gesellschaft lässt sich sehr schwer verwalten und regulieren.
„Beijings Struktur ist eine typische Ein-Zentrum-Struktur. Die meisten Funktionen konzentrieren sich im Stadtzentrum, was den Verkehrsdruck erhöht, die Effizienz des Stadtbetriebs gesenkt und die Luftverschmutzung verschlechtert hat“, erklärt Gu Sheng, Experte für chinesische Urbanisierungsprobleme in seiner Analyse „Krankheit der Großstadt“ in Bezug auf Beijing.
Im Februar 2014 hat Xi Jinping, Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, Staatspräsident und Vorsitzender der Zentralen Militärkommission, eine Inspektion in Beijing durchgeführt. Dabei stellte er die Forderung, dass Beijing seine Bevölkerungszahl effektiv kontrollieren und die Bevölkerungsverteilung balancieren soll.
2015 wurde der „Beijing-Tianjin-Hebei-Entwicklungsplan“ veröffentlicht, demnach sich die Gesamtzahl der ständigen Bewohner in der Hauptstadt bis zum Jahr 2020 auf maximal 23 Millionen belaufen soll. Die Zahl der ständigen Bewohner in den sechs Bezirken im Stadtzentrum soll im Vergleich zu 2014 um 15 Prozent verringert werden. Bis 2020 soll auch der Verkehrsstau deutlich reduziert und die Luft- und Wasserqualität weiter erhöht werden.
Parallel dazu hat Beijing bereits begonnen, den Aufbau des Vize-Verwaltungszentrums im Bezirk Tongzhou zu beschleunigen, im Rahmen dessen die Mehrzahl der Verwaltungsstellen aus dem Stadtzentrum in den Bezirk Tongzhou ausgelagert wird.
Guo bekräftigte in seinem Artikel des Weiteren, dass Beijing seine Funktion als internationale Kommunikationsbrücke auch in Zukunft weiter stärken werde und bestrebt ist, eine international erstklassige, harmonische und angenehm bewohnbare Metropole zu werden.